Neue Forschung: Hefemengene ersetzen Casein als starke Lebensmittelemulgatoren
BerlinForscher der Osaka Metropolitan University untersuchen den Einsatz von Hefeiweiß als Lebensmittel-Emulgatoren statt der herkömmlichen, die aus Milchprodukten wie Kasein gewonnen werden. Emulgatoren sorgen dafür, dass Produkte eine gleichmäßige Konsistenz haben, jedoch können gängige Varianten aus Milch, Eiern und Sojabohnen Allergien auslösen. Hefeiweiße bieten einige Vorteile: Sie sind weniger allergieauslösend, könnten umweltfreundlicher sein und tragen dazu bei, die Abhängigkeit von tierischen Produkten zu reduzieren.
Das Forscherteam unter der Leitung der Professoren Masayuki Azuma und Yoshihiro Ojima hat es sich zum Ziel gesetzt, Hefeeiweiße zu identifizieren, die Zutaten effektiv vermischen können, ohne dass eine Trennung stattfindet. Frühere Studien zeigten, dass die Hefezellwandproteine Gas1, Gas3 und Gas5 hierzu geeignet sind, jedoch schwer zu handhaben sind, da sie zu fest an den Zellwänden haften. In der aktuellen Untersuchung konnte das Team Proteine finden, die leicht extrahiert werden können, insbesondere Fba1, die hervorragende Mischfähigkeiten aufweisen.
Forscher haben ein Hefeprotein namens Tdh2 entdeckt, das Ähnlichkeiten mit Kasein aufweist. Dies könnte die Entwicklung neuer nicht-tierischer Emulgatoren für vielfältige Anwendungen ermöglichen. Diese Proteine verfügen über:
Hohe emulgierende Aktivität. Leichte Gewinnung aus Hefezellen. Möglichkeit, Hauptallergenquellen wie Milch, Eier und Sojabohnen zu ersetzen. Vergleichbare Stärke mit Casein, einem traditionellen milchbasierten Emulgator.
Die Entdeckung ist von Bedeutung für die Lebensmittelindustrie, Kosmetik und Pharmazie. Emulgatoren tragen dazu bei, die Stabilität der Inhaltsstoffe in diesen Produkten zu gewährleisten. Die Nutzung von Hefe als Quelle für Emulgatoren könnte eine nachhaltigere Alternative bieten, die weniger wahrscheinlich Allergien auslöst.
Umweltfreundliche Emulgatorherstellung mit Hefe
Die Herstellung von Emulgatoren aus Hefe könnte umweltfreundlicher sein. Hefe lässt sich leichter anbauen und verursacht weniger Treibhausgasemissionen als die Viehwirtschaft. Wissenschaftler sind der Meinung, dass durch eine effizientere Hefeproduktion und -extraktion eine weitverbreitete Nutzung zur Emulgatorherstellung möglich wird.
Weitere Untersuchungen sind erforderlich, doch die Ergebnisse deuten auf einen Trend zu umweltfreundlicheren und inklusiveren Lebensmitteltechnologien hin. Da Verbraucher nach Produkten suchen, die ihren Ernährungsbedürfnissen und ethischen Werten entsprechen, könnten hefederivierte Emulgatoren eine wichtige Rolle bei der Erfüllung dieser Anforderungen spielen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.foodhyd.2024.110746und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Daiki Saito, Shinsuke Nerome, Manami Tachiwana, Yoshihiro Ojima, Masayuki Azuma. Yeast cell wall-derived proteins: Identification and characterization as food emulsifiers. Food Hydrocolloids, 2025; 160: 110746 DOI: 10.1016/j.foodhyd.2024.110746Diesen Artikel teilen