Neue Erkenntnisse: Tonpartikel-Ausrichtung bei Sedimentbildung revolutioniert Umweltforschung und industrielle Anwendungen

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Durch Klaus Schmidt
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Illustration der Ausrichtung von Tonpartikeln während der Sedimentablagerung.

BerlinWissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben erstmals beobachtet, wie sich Tonpartikel beim Absinken ausrichten. Mithilfe moderner Technologie am Europäischen Synchrotron in Grenoble konnten die Forscher diese Prozesse in Echtzeit verfolgen. Ihre Entdeckungen liefern neue Erkenntnisse, die gängige Vorstellungen über das Verhalten und die Struktur von Sedimenten infrage stellen.

Tonminerale sind weit verbreitet an der Erdoberfläche und spielen eine wesentliche Rolle für ökologische und industrielle Anwendungen. Die Anordnung der Tonpartikel beeinflusst Eigenschaften wie den Stofftransport und die Wärmeleitfähigkeit. Dies ist entscheidend für Bereiche wie Geothermie und die Entsorgung nuklearer Abfälle. Indem Wissenschaftler erforschen, wie sich Tonpartikel ausrichten, können sie besser verstehen und diese Eigenschaften steuern.

Die Untersuchung bringt wesentliche Erkenntnisse und ihre Bedeutung ans Licht.

Früher als gedacht richten sich Tonpartikel schon in den ersten Millimetern von Sedimenten aus. Frühere Theorien gingen davon aus, dass die Orientierung der Partikel hauptsächlich durch darüberliegende Sedimentschichten bestimmt wird. Diese Studie erweitert dieses Verständnis. Mithilfe von hochenergetischen Röntgenstrahlen können Forscher die Ausrichtung der Partikel sowohl in Süß- als auch in Salzwasserumgebungen messen.

Mithilfe des Synchrotron-Teilchenbeschleunigers können Wissenschaftler nun die Entstehung von Sedimenten in Echtzeit beobachten. Diese Technologie übertrifft herkömmliche Mikroskope, die Tonpartikel aufgrund ihrer geringen Größe und langen Absetzzeit nicht gut sichtbar machen können. Die schnellere und detailliertere Informationsgewinnung ist wichtig für die Forschung und praktische Anwendungen.

Diese Forschung zeigt, dass die Ausrichtung von Partikeln an der Wasser-Sediment-Grenzfläche beginnt. Dies gibt Einblicke in geologische Prozesse und wie Sedimente verdichtet werden. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, bessere Modelle zu entwickeln, um das Verhalten von Ton in natürlichen und technischen Umgebungen vorherzusagen.

Mehr Wissen über die Entstehung von Sediment kann die Gestaltung und Sicherheit von Kernabfalllagerstätten optimieren, die häufig Tonbarrieren verwenden. Zudem kann es die Effizienz von Geothermie-Technologien steigern, indem es die Wärmeregulierung in tonreichen Regionen verbessert.

Zukünftige Forschung wird untersuchen, wie sich Partikel in unterschiedlichen Umgebungen ausrichten und wie dieses Wissen in praktischen Anwendungen genutzt werden kann. Diese Studie könnte zu neuen Erkenntnissen in der Geologie, Umweltwissenschaften und Materialtechnik führen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s43247-024-01866-x

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Rebecca Kuehn, Rüdiger Kilian, Dustin Lang, Luiz Grafulha Morales, Ola G. Grendal, Michael Stipp. Clay alignment takes place during early stages of sedimentation. Communications Earth & Environment, 2024; 5 (1) DOI: 10.1038/s43247-024-01866-x
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