Neue Erkenntnisse aus der Tiefe: Rätsel um Erdmantel und Osterinsel gelöst
BerlinNeuesten Untersuchungen auf der Osterinsel haben die bisherigen Vorstellungen über den Erdmantel infrage gestellt. Bisher nahm man an, dass er eine gleichmäßige, bewegliche Schicht unter den tektonischen Platten sei. Doch Geologen aus Kuba, Kolumbien und Utrecht haben Beweise gefunden, die darauf hindeuten, dass der Mantel komplexer ist, als bisher angenommen.
Forscher nutzten eine Methode, um das Alter von Zirkonmineralien in vulkanischem Gestein zu bestimmen. Zirkone enthalten Uran, das sich mit der Zeit in Blei umwandelt. Diese Umwandlung erfolgt mit einer bekannten Rate, was es Wissenschaftlern ermöglicht, ihr Alter zu berechnen. Auf der Osterinsel wurden diese Mineralien gefunden und als bis zu 165 Millionen Jahre alt datiert—viel älter als die Insel selbst oder die ozeanische Platte, auf der sie liegt.
Diese Entdeckung wirft wichtige Fragen über den Erdmantel und dessen Verhalten auf. Sollte der Erdmantel sich anders bewegen als bisher angenommen, könnte dies unser Verständnis davon grundlegend verändern.
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Gebiete um Hotspot-Pfähle könnten sich weniger bewegen, als bisher angenommen. Diese Überlegung widerspricht dem aktuellen Modell und deutet darauf hin, dass sich der Erdmantel langsamer oder anders verhält. Dies könnte bedeuten, dass der Erdmantel nicht gleichmäßig bewegt wird, wobei einige Teile stillstehen, während sich andere bewegen.
Ähnliche Entdeckungen auf den Galapagos-Inseln und in Neuguinea stützen diese Annahme, ebenso wie Funde auf der Osterinsel. Diese Entdeckungen veranlassen Wissenschaftler dazu, die Funktionsweise des Erdmantels sowie dessen Einfluss auf Vulkane und Erdbeben neu zu überdenken. Diese neuen Erkenntnisse verändern die aktuellen geologischen Modelle und helfen uns, vergangene und zukünftige geologische Ereignisse der Erde besser zu verstehen.
Die Möglichkeit eines stabileren Erdmantels eröffnet neue Fragen, warum diese Hotspot-Vulkane über so lange Zeit aktiv geblieben sind. Sie regt auch zu Untersuchungen an, wie diese fixierten Hotspots langfristig die Erdoberfläche, das Klima und das Leben beeinflussen könnten.
Diese Studie stellt konventionelle Vorstellungen über die Funktionsweise der Erde infrage und verdeutlicht die Bedeutung neuer Erkenntnisse für ein besseres Verständnis der Abläufe unseres Planeten.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.22541/au.170129661.17646127/v1und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Yamirka Rojas-Agramonte, Natalia Pardo, Douwe J.J. van Hinsbergen, Christian Winter, María Paula Marroquín-Gómez, Shoujie Liu, Axel Gerdes, Richard Albert, Shitou Wu, Antonio Garcia-Casco. Zircon xenocrysts from Easter Island (Rapa Nui) reveal hotspot activity since the middle Jurassic. ESS Open Archive, November 29, 2023 DOI: 10.22541/au.170129661.17646127/v1Diesen Artikel teilen