Neue Entdeckung: Zusammenhang zwischen Spermien-DNA-Schäden und erhöhtem Präeklampsie-Risiko in der Schwangerschaft
BerlinForscher der Universität Lund in Schweden haben herausgefunden, dass beschädigte Spermien das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöhen können. Die Studie untersuchte DNA-Schäden in Spermien während der In-vitro-Fertilisation (IVF). Eine hohe Anzahl an Spermien mit DNA-Brüchen kann das Risiko für Präeklampsie verdoppeln. Diese Erkrankung kann sowohl die Mutter als auch das Kind betreffen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Kind zu früh geboren wird.
Die heutigen IVF-Methoden untersuchen Spermien hauptsächlich auf drei Faktoren.
- Konzentration
- Beweglichkeit
- Morphologie
Diese Tests prüfen nicht die Qualität der DNA. Manche Männer erscheinen aufgrund herkömmlicher Kriterien als fruchtbar, haben jedoch dennoch Fruchtbarkeitsprobleme. Die Studie untersucht die DNA-Fragmentierung, die in schwedischen Fruchtbarkeitskliniken normalerweise nicht überprüft wird. Der DNA-Fragmentierungsindex (DFI) gibt an, wie stark die DNA beschädigt ist. Liegt der DFI über 30%, ist eine natürliche Schwangerschaft sehr unwahrscheinlich, aber eine IVF kann dennoch erfolgreich sein.
Diese neue Entdeckung betont einen zusätzlichen Faktor bei der Beurteilung der Fruchtbarkeit und unterstreicht die Bedeutung der Rolle des Vaters für den Schwangerschaftserfolg, da die Hälfte der DNA der Plazenta vom Vater stammt. Dies verdeutlicht die Relevanz von gesundem Sperma. Ein schlechter DNA-Fragmentationsindex (DFI) erhöht die Risiken für Mütter und kann zu Problemen bei Babys führen, wie etwa niedrigem Geburtsgewicht.
Die Studie verdeutlicht, dass erhebliche DNA-Schäden in Spermien verbessert werden können. Ein Großteil dieser Schäden wird durch oxidativen Stress verursacht, welcher durch eine Änderung des Lebensstils vermindert werden kann. Wesentliche Faktoren sind:
- Alterungsprozess
- Zigarettenkonsum
- Übergewicht
- Infektionen
Die Konzentration auf diese Bereiche könnte nicht nur dazu beitragen, die Geburtenrate zu erhöhen, sondern auch das Risiko während der Schwangerschaft zu senken. Zukünftige Studien zielen darauf ab herauszufinden, welche Männer am meisten von frühen Behandlungen profitieren. Dies könnte die Art und Weise verändern, wie Fruchtbarkeitstherapien durchgeführt werden, und die Standardversorgung in Kliniken beeinflussen, indem die Verwendung von DFI-Bewertungen unterstützt wird.
Die Bedeutung der Spermienqualität für Schwangerschaftskomplikationen zu verstehen, ist äußerst relevant. Dies könnte zu neuen Methoden zur Behandlung von Unfruchtbarkeit führen. Diese Erkenntnis legt nahe, dass die Reproduktionsmedizin ihre Ansätze und Richtlinien überdenken sollte, um mehr Familien besser unterstützen zu können.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.fertnstert.2024.08.316und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Amelie Stenqvist, Mona Bungum, Anja Bisgaard Pinborg, Jeanette Bogstad, Anne Lis Englund, Marie Louise Grøndahl, Anne Zedeler, Stefan R. Hansson, Aleksander Giwercman. High sperm deoxyribonucleic acid fragmentation index is associated with an increased risk of preeclampsia following assisted reproduction treatment. Fertility and Sterility, 2024; DOI: 10.1016/j.fertnstert.2024.08.316Diesen Artikel teilen