Neue Studie: Verschmutzung beeinflusst Wachstum und Verhalten des Fischbestands in Gewässern
BerlinForschung der Universität Jyväskylä in Finnland hat gezeigt, dass Verschmutzung Fischen in Gewässern schadet. Die Studie untersuchte die Auswirkungen von größenbasierter Fischerei und Mangansulfat (MnSO4), einem Schadstoff aus dem Bergbau, auf Fische. Die Ergebnisse zeigten, dass langzeitige Exposition gegenüber MnSO4 das Wachstum und die Gesundheit von Zebrafischen negativ beeinflusst. Die Effekte variieren je nach den Lebensgeschichtsmerkmalen der Fische.
Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung sind:
- Verlangsamtes Wachstum und verminderter Konditionsfaktor bei Zebrafischen, die MnSO4 ausgesetzt waren
- Höhere Empfindlichkeit gegenüber MnSO4 bei schnell wachsenden Zebrafischen
- Reduzierte Nahrungsaufnahme bei schnell wachsenden Zebrafischen im Vergleich zu langsam wachsenden Fischen
Die Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung der Berücksichtigung der Lebensgewohnheiten von Fischen bei ökologischen Risikobewertungen. Fische, die schnell wachsen und früh reifen, sind stärker durch Schadstoffe wie MnSO4 gefährdet. Diese schnell wachsenden Fische zeigten langsameres Wachstum und schlechtere Gesundheit im Vergleich zu langsamer wachsenden Fischen bei hoher MnSO4-Belastung. Dies deutet darauf hin, dass schnell wachsende Fische größere Schwierigkeiten haben, mit Umweltstress umzugehen, was erhebliche Auswirkungen auf Fischpopulationen in verschmutzten Gebieten haben kann.
Die Forschung zeigt die kombinierte Auswirkung von Fischereipraktiken und Umweltverschmutzung. Fangmethoden, die auf größere Fische abzielen, verändern langfristig deren Wachstum und Fortpflanzung, indem sie schneller wachsende Arten begünstigen. Diese schnell wachsenden Fische sind jedoch anfälliger gegenüber Schadstoffen, was zu zusätzlichem Stress und geringeren Überlebensraten führen kann. Diese Situation gefährdet die allgemeine Gesundheit der Fischpopulation.
Die aktuellen Fischereivorschriften und -methoden sollten möglicherweise überdacht werden. Indem man sich auf die besonderen Lebenszyklen verschiedener Tierarten konzentriert, könnte man die Fischerei nachhaltiger gestalten. Beispielsweise könnte der Schutz von Arten, die langsam wachsen und sich fortpflanzen, dazu beitragen, ein robusteres Ökosystem zu schaffen, das besser gegen Verschmutzung und andere Umweltveränderungen gewappnet ist.
Diese Untersuchung beweist, dass strengere industrielle Vorschriften erforderlich sind, um Schadstoffe wie MnSO4 einzudämmen. Durch die Analyse der Schwachstellen in Fischpopulationen können Entscheidungsträger spezifische Gesetze entwickeln, um diese Schadstoffe zu reduzieren und so aquatische Ökosysteme zu schützen.
Eine Untersuchung der Universität Jyväskylä beleuchtet die Auswirkungen von Verschmutzung und Fischfang auf Fischpopulationen. Die gewonnenen Erkenntnisse können dazu beitragen, bessere Umweltrichtlinien und Schutzpläne zu entwickeln, die aquatisches Leben bewahren und Ökosysteme gesund halten.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1002/ece3.70134und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Silva Uusi‐Heikkilä, Jouni K. Salonen, Juha S. Karjalainen, Ari Väisänen, Johanna Hippeläinen, Teemu Hämärvuo, Anna Kuparinen. Fish with slow life‐history cope better with chronic manganese exposure than fish with fast life‐history. Ecology and Evolution, 2024; 14 (8) DOI: 10.1002/ece3.70134Diesen Artikel teilen