Neue DNA-Studie enthüllt Isolation und Endogamie in spanischer Mittelaltergemeinschaft und überrascht mit Krankheiten

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Durch Kathy Schmidt
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Die Überreste der Siedlung Las Gobas befinden sich in der frühmittelalterlichen spanischen Landschaft.

BerlinEine aktuelle Untersuchung alter DNA hat neue Erkenntnisse über die mittelalterliche Gemeinschaft von Las Gobas im Norden Spaniens geliefert. Wissenschaftler aus Schweden und Spanien analysierten 41 Gräber und untersuchten die DNA von 39 Personen. Sie entdeckten, dass diese Gemeinschaft von Mitte des 6. bis ins 11. Jahrhundert stark isoliert war und hauptsächlich innerhalb der eigenen Gruppe heiratete. In der Nähe des Dorfes Laño in der Provinz Burgos gelegen, wies die DNA dieser Gemeinschaft auch nach der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch islamische Kräfte niedrige Werte nordafrikanischer und nahöstlicher Abstammung auf.

Wichtige Ergebnisse der Studie sind:

  • Längerfristige Isolation und Inzucht in der Gemeinschaft von Las Gobas.
  • Niedrige Anteile an nordafrikanischer und nahöstlicher Abstammung trotz Nähe zu islamischen Regionen.
  • Das Vorhandensein verschiedener Krankheitserreger, darunter das Variola-Virus, das Pocken verursacht.
  • Hinweise auf Gewalt, wahrscheinlich durch Schwerthiebe, an einigen der bestatteten Individuen gefunden.

Forscher entdeckten kürzlich das Variolavirus (Pocken) in einer neuen Grabstätte, was neue Einblicke in die Ausbreitung der Krankheit liefert. Sie stellten fest, dass dieser Stamm denen in Skandinavien, Deutschland und Russland ähnlich war. Dies deutet darauf hin, dass sich die Pocken über Europa verbreiteten und nicht durch islamische Handelsrouten nach Iberien gelangten, wie bisher angenommen. Diese Entdeckung stellt frühere Annahmen über das Erreichen der Iberischen Halbinsel durch die Pocken infrage und unterstreicht die Bedeutung der Verbindungen quer durch Europa im Mittelalter.

Zoé Pochon vom Zentrum für Paläogenetik betonte, dass sie mehrere wenig erforschte Erreger entdeckt haben, darunter Erysipelothrix rhusiopathiae, ein Bakterium, das normalerweise durch Kontakt mit Nutztieren übertragen wird. Dies deutet darauf hin, dass Landwirtschaft für die Gemeinschaft von Las Gobas bedeutend war und möglicherweise die wirtschaftlichen Praktiken im frühmittelalterlichen ländlichen Spanien beleuchtet.

Anders Götherström, der Hauptautor der Studie, betonte, wie die Forschung Einblicke in die sozialen und gesundheitlichen Aspekte der Gemeinschaft gibt. Die Kombination aus Isolation, ähnlichen genetischen Merkmalen und der Aussetzung von Gewalt deutet auf eine eng verbundene Gruppe hin, die durch zahlreiche externe Herausforderungen hinweg zusammenhielt. Diese Erkenntnisse helfen uns zu verstehen, wie kleine, isolierte Gemeinschaften funktionierten und sich in Zeiten großer historischer Veränderungen zu ihrer größeren Umgebung verhielten.

Die Isolation des mittelalterlichen Europas wirft Fragen darüber auf, wie sich Menschen bewegten und miteinander interagierten. Besonders deutlich wird dies in Grenzregionen wie Las Gobas. Die Forschung kombiniert genetische, archäologische und historische Daten, um ein detailliertes Bild vom Leben dieser Gemeinschaften und den Herausforderungen, denen sie gegenüberstanden, zu zeichnen. Dieser ganzheitliche Ansatz setzt einen hohen Standard für zukünftige Forschungen in diesem Bereich.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1126/sciadv.adp8625

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Ricardo Rodríguez-Varela, Reyhan Yaka, Zoé Pochon, Iban Sanchez-Pinto, José Luis Solaun, Thijessen Naidoo, Benjamin Guinet, Patxi Pérez-Ramallo, Vendela Kempe Lagerholm, Violeta de Anca Prado, Cristina Valdiosera, Maja Krzewińska, Lourdes Herrasti, Agustín Azkarate, Anders Götherström. Five centuries of consanguinity, isolation, health, and conflict in Las Gobas: A Northern Medieval Iberian necropolis. Science Advances, 2024; 10 (35) DOI: 10.1126/sciadv.adp8625
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