Neue Studie: Innovative Klangtechnologie schützt bedrohte Tiere vor dem Aussterben

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Gefährdete Tiere umgeben von Lautsprechern in ihrem natürlichen Lebensraum

BerlinWissenschaftler nutzen neue Klangtechnologien zum Schutz bedrohter Tierarten, indem sie deren Geräusche analysieren. Forscher der Universität Warwick und der Universität von New South Wales in Australien untersuchen die Laute von Elefanten, Walen und Vögeln. Sie bedienen sich dabei einer Methode, die aus der Analyse von Gehirnwellen in der Neurowissenschaft stammt.

Die wichtigsten Vorteile der neuen Methode umfassen:

  • Schätzung von Tierbeständen
  • Identifikation von Tieren in bestimmten Gebieten
  • Verständnis von Migrationsmustern
  • Bewertung der Auswirkungen menschlicher Lärmbelastung

Die neue Methode, bekannt als die Superlet-Transformation, ist genauer als bisherige Verfahren. Techniken wie die Kurzzeit-Fourier-Transformation (STFT) haben Schwierigkeiten, gleichzeitig Rhythmen und Tonhöhen von Klängen darzustellen. Dieses Problem ist bei niedrigeren Frequenzen besonders ausgeprägt, was die Untersuchung von Blauwalgeräuschen beeinträchtigt.

Beim Testen der Superlet-Transformation entdeckten Forscher unbekannte Details in Tierlauten. Sie stellten fest, dass asiatische Elefanten nicht nur kontinuierliche Töne, sondern auch gepulste Geräusche erzeugen. Ähnliche Pulsmuster fanden sie in den Rufen von südlichen Kasuaren und amerikanischen Krokodilen. Auch über den Gesang des Chagos-Zwergblauwals gab es neue Erkenntnisse. Diese Ergebnisse stammen zwar aus einzelnen Aufnahmen und bedürfen weiterer Untersuchungen, zeigen jedoch die Leistungsfähigkeit dieser neuen Methode.

Ben Jancovich, Doktorand an der University of New South Wales, wies darauf hin, dass traditionelle Werkzeuge manchmal nicht die beste Wahl sind. Dies gilt besonders in der Bioakustik, einem interdisziplinären Forschungsbereich. Die Superlet-Transformation ist präziser und benutzerfreundlicher, was insbesondere Forschern ohne ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund zugutekommt.

Ich finde es fantastisch, dass Methoden der Signalanalyse in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können. Zum Beispiel zeigt die Anwendung neurowissenschaftlicher Techniken im Umweltschutz, wie verschiedene Wissenschaftszweige zusammenarbeiten können. Die neue Methode ist einfach und kann von mehr Menschen genutzt werden. Da sie kostenlos über eine App verfügbar ist, können mehr Forscher am Naturschutz ohne umfangreiche Schulung teilnehmen.

Ökosysteme stehen durch menschliche Aktivitäten unter Bedrohung; daher ist die Nutzung dieser neuen Methode entscheidend. Wenn wir mehr über Tiergeräusche erfahren, können wir das Umweltmanagement und den Schutz verbessern. Diese Technologie kann dabei helfen, das Aussterben von Arten zu verhindern und die Vielfalt zu erhalten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1002/ece3.11636

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Benjamin A. Jancovich, Tracey L. Rogers. BASSA: New software tool reveals hidden details in visualisation of low‐frequency animal sounds. Ecology and Evolution, 2024; 14 (7) DOI: 10.1002/ece3.11636
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