Neue Methode enthüllt unterschätzte Schutzgebiete im Amazonas-Regenwald

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Durch Johannes Müller
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Vielfältige Ökosysteme mit hervorgehobenen, nicht identifizierten Schutzgebieten.

BerlinWissenschaftler aus aller Welt haben entdeckt, dass mehr Gebiete erhalten werden können, als bisher angenommen. Forscher der UC Santa Barbara und The Nature Conservancy haben eine neue Methode zur Überwachung globaler Schutzgebiete entwickelt. Sie nutzen lokale Informationen und Fachkenntnisse, um ein besseres Verständnis zu erlangen. Ihre Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift One Earth veröffentlicht.

Die Forscher wendeten ihre Methode in neun Ländern des Amazonas-Regenwaldes an.

  • Bolivien
  • Brasilien
  • Kolumbien
  • Ecuador
  • Französisch-Guayana
  • Guyana
  • Peru
  • Suriname
  • Venezuela

Sie entdeckten mehr Naturschutzgebiete mit größerer Fläche als die bisherigen Aufzeichnungssysteme zeigen. Mit dieser neuen Methode wurden verschiedene Arten der Naturschutzverwaltung identifiziert, die über 40% der Landfläche in diesen Ländern abdeckten. Offizielle Berichte aus derselben Zeit gingen nur von 28% Abdeckung aus.

Aktuelle Überwachungssysteme übersehen oft viele Formen der flächenbasierten Verwaltung. Dabei werden gemeinschaftlich verwaltete Ressourcen, Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen oder ökozertifizierte Gebiete nicht berücksichtigt. Dies liegt meist an unzureichenden Daten oder einer Abhängigkeit von Regierungsberichten.

Die neue Methode nutzt Informationen aus verschiedenen Quellen wie wissenschaftlichen Artikeln, juristischen Dokumenten und dem lokalen Wissen indigener Gemeinschaften. Die Forscher glauben, dass dies dazu beitragen wird, die Inhalte der nationalen Naturschutzziele festzulegen.

Das Ziel ist es, bis 2030 30 % des Landes und der Meere auf der Erde zu schützen. Dieses Vorhaben ist Teil des 2022 geschlossenen Kunming-Montreal Global Biodiversity Frameworks, welches im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt erstellt wurde. Die Überprüfung der Fortschritte dieser Maßnahmen ist entscheidend für das Erreichen dieses Ziels.

Das Team ist der Ansicht, dass die Identifizierung verschiedener Schutzgebiete entscheidend für die Planung einer gerechten und nachhaltigen Zukunft ist. Viele dieser Gebiete tragen zum Schutz der Biodiversität bei, erscheinen jedoch nicht in offiziellen Verzeichnissen. Dies liegt daran, dass das offizielle Verfahren spezifische Meldeanforderungen und unterschiedliche Zielsetzungen hat.

Etwa 45 % der weltweiten Landflächen werden von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften verwaltet und geschützt. Mindestens 220.000 Quadratkilometer Wald sind im Rahmen von Ökozertifizierungsprogrammen für den Naturschutz reserviert. Zudem werden rund 150.000 Quadratkilometer Land für Projekte zum Biodiversitätsausgleich genutzt.

Das Verzeichnis umfasst verschiedene Arten der gebietsbezogenen Erhaltung. Es bietet Forschern, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Geldgebern Rat für ihre Planung und Entscheidungsfindung.

Mit soliden Informationen können neue Schutzgebiete effizient geplant und Ressourcen zielgerichtet eingesetzt werden. Die Daten aus dieser neuen Bestandsaufnahme ermöglichen es Forschern, die Wirksamkeit verschiedener Verwaltungssysteme zu bewerten.

Viele Orte tragen mehr zum Naturschutz bei, als allgemein bekannt ist. Diese neue Methode soll sicherstellen, dass alle Bemühungen korrekt erfasst werden. Es ist ein Schritt, um das Ziel zu erreichen, 30 % der Erdoberfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.oneear.2024.03.005

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Siyu Qin, Yifan He, Rachel E. Golden Kroner, Sushma Shrestha, Bruno Henriques Coutinho, Marion Karmann, Juan Carlos Ledezma, Christian Martinez, Vilisa Morón-Zambrano, Roberto Ulloa, Edgard Yerena, Curtis Bernard, Joseph W. Bull, Eddy Mendoza, Nyls de Pracontal, Katie Reytar, Peter Veit, Erik Olsson, Clara L. Matallana-Tobón, Liz Alden Wily, Michael B. Mascia. An inclusive, empirically grounded inventory facilitates recognition of diverse area-based conservation of nature. One Earth, 2024; DOI: 10.1016/j.oneear.2024.03.005
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