Neue Forschung: Frühzeitige Reha verbessert Genesungschancen von Patienten nach Gehirnerschütterung deutlich.
BerlinOregon Health & Science University betont, wie entscheidend es ist, nach einer Gehirnerschütterung möglichst früh mit der Physiotherapie zu beginnen. Studien zeigen, dass frühe physiotherapeutische Maßnahmen Reaktionszeiten und Gleichgewicht verbessern können. Wird die Therapie hinausgezögert, kann dies zu anhaltenden Bewegungsstörungen und Problemen bei der sensorischen Integration führen. Solche Schwierigkeiten könnten die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten erschweren und den Genesungsprozess verlangsamen.
Frühzeitiger Beginn der Behandlung bei einer Gehirnerschütterung ist entscheidend für eine erfolgreiche Genesung. Studien zeigen, dass die Therapie idealerweise innerhalb von zwei Monaten nach der Verletzung starten sollte. In diesem Zeitraum ist das Gehirn empfänglicher für Verbesserungen und kann seine normale Funktion besser wiederherstellen. Wird die Behandlung verzögert, könnte das Gehirn schlechte Bewältigungsstrategien entwickeln, wie etwa übermäßiges Verlassen auf das Sehen zur Balance, was langfristig unvorteilhaft und schädlich sein kann.
Wichtige Erkenntnisse der Studie:
- Physiotherapie sollte innerhalb von zwei Monaten begonnen werden, um die bestmöglichen Erholungsergebnisse zu erzielen.
- Verzögerungen bei der Behandlung können dazu führen, dass Patienten sich mehr auf das Sehen zur Balance stützen.
- Wenn die Therapie aufgeschoben wurde, zeigten die Patienten „unordentlichere“ Gleichgewichtskontrolle.
- Klare Richtlinien sind nötig, um festzulegen, wann Patienten mit einer Gehirnerschütterung an die Physiotherapie überwiesen werden sollten.
- Standardisierte Testprotokolle sind entscheidend für eine genaue Beurteilung.
Das Gehirn versucht möglicherweise, Verletzungen auszugleichen, indem es visuelle Anhaltspunkte statt des vestibulären Systems nutzt, welches für Gleichgewicht und räumliches Bewusstsein zuständig ist. Diese Strategie kann das Risiko für erneute Verletzungen erhöhen. Menschen, die keine angemessene Rehabilitation durchlaufen haben, können in Situationen wie schlecht beleuchteten Umgebungen Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden.
Aus medizinischer Sicht sind klarere Richtlinien und bessere Bewertungsinstrumente von großer Bedeutung. Derzeit mangelt es an Konsistenz bei der Einschätzung, welche Patienten frühzeitige Rehabilitation benötigen, daher sind standardisierte Verfahren erforderlich. Ärzte sollten einen eindeutigen Ablauf haben, wann Patienten zur Physiotherapie überwiesen werden, idealerweise, wenn Symptome länger als vier Wochen nach einer Verletzung andauern.
Diese Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die Versorgung von Menschen mit einer Gehirnerschütterung zu verbessern. Durch systematische Änderungen, wie optimierte Überweisungsrichtlinien und zuverlässige Bewertungsinstrumente, können wir den Genesungsprozess der Patienten verbessern. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine aktive Rolle im Umgang mit Gehirnerschütterungen dazu beitragen kann, negative Veränderungen im Gehirn zu verhindern.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1093/ptj/pzae180und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Kody R Campbell, Prokopios Antonellis, Robert J Peterka, Jennifer L Wilhelm, Kathleen T Scanlan, Natalie C Pettigrew, Siting Chen, Lucy Parrington, Peter C Fino, James C Chesnutt, Fay B Horak, Timothy E Hullar, Laurie A King. In People with Subacute Mild Traumatic Brain Injury, earlier Physical Therapy Improved Symptoms at a Faster Rate than Later Physical Therapy: Randomized Controlled Trial. Physical Therapy, 2024; DOI: 10.1093/ptj/pzae180Diesen Artikel teilen