Neue Studie enthüllt: Polizeiroutinen fördern unbewusste Diskriminierung
BerlinEine neue Studie zeigt, dass viele Routinen der Polizei in Niedersachsen zu unbewusster Diskriminierung führen. Polizisten greifen oft auf ethnische Stereotype zurück, wenn sie anlasslose Kontrollen durchführen oder Gefahren bewerten.
Die Forschenden haben fünf Hauptgebiete identifiziert, in denen solche Diskriminierungen besonders auftreten:
- Anlasslose Kontrollen
- Gefahrenbewertungen
- Befragungen
- Einsatzplanung
- Dokumentationsarbeit
Bei anlasslosen Kontrollen richtet sich die Aufmerksamkeit oft auf Personen mit Migrationshintergrund, besonders wenn vergangene Daten bestimmte Volksgruppen mit Verbrechen in Verbindung bringen. Das führt zu einer Verzerrung und bestätigt bestehende Vorurteile.
Auch bei der Einschätzung von Gefahren werden bestimmte ethnische Gruppen pauschal als problematisch eingestuft. Südeuropäer gelten als impulsiv, Russen als gewaltbereit. Solche generalisierten Vorstellungen beeinflussen das Handeln der Polizei.
Die Studienautoren, darunter Professorin Astrid Jacobsen, schlugen vor, neue Arbeitsabläufe zu entwickeln. Ziel ist es, rassismusfördernde Prozesse zu minimieren. Weiterhin wurde die Einrichtung unabhängiger Beschwerdestellen empfohlen.
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens betonte, dass die Ergebnisse der Studie wertvoll seien. Man plane, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Diskriminierung im Polizeialltag zu reduzieren.
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