Milliarden für fragwürdige Gesundheits-Extras: Die Wahrheit über IGel-Leistungen

Lesezeit: 1 Minute
Durch Klaus Schmidt
- in
Stapel von Euro-Scheinen mit verstreuten medizinischen Werkzeugen.

BerlinDie Deutschen geben jedes Jahr rund 2,4 Milliarden Euro für IGeL-Leistungen aus. Diese oft fragwürdigen Zusatzuntersuchungen sind nicht von den Krankenkassen abgedeckt. Laut dem Medizinischen Dienst fehlt oft ein nachgewiesener Nutzen. Viele Leistungen können schaden. Fehlalarme sind keine Seltenheit. Ärzte informieren ihre Patienten oft nicht gut genug darüber, inwiefern die Untersuchungen sinnvoll sind. Nur ein Viertel der Patienten fühlt sich gut informiert.

Der IGeL-Monitor hat 56 Angebote bewertet:

  • 30 benotet als "negativ" oder "tendenziell negativ"
  • 23 als "unklar"
  • nur 3 als "tendenziell positiv"

Besonders umstritten ist der Ultraschall der Eierstöcke und der Gebärmutter. Diese Untersuchung könnte mehr Schaden verursachen als Nutzen bringen. Auch Glaukom-Messungen und der PSA-Bluttest sind fragwürdig. Beide Tests könnten zu unnötigen Behandlungen führen.

Politiker und Verbraucherschützer fordern Maßnahmen. Stefan Schwartze nennt die Ausgaben "alarmierend". Es wird gefordert, dass Ärzte neutrale Informationen aushändigen. Eugen Brysch fordert eine Bedenkzeit von zwei Wochen. Carola Reimann sieht einen Zusammenhang zwischen diesen Leistungen und langen Wartezeiten beim Arzt. Lösungen sind nötig.

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