Mexikanisches Parlament beschließt umstrittene Richterwahlreform

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Durch Klaus Schmidt
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Waage der Gerechtigkeit vor mexikanischer Flagge

BerlinMexikanische Gesetzgeber treiben ein Vorhaben voran, bei dem alle Richter künftig gewählt werden sollen. Präsident Andrés Manuel López Obrador hat Gerichte kritisiert, die seine Projekte gestoppt haben, und behauptet, sie hätten die Verfassung nicht beachtet. Er drängt auf mehrere Änderungen, darunter diese neue Methode zur Auswahl von Richtern und einen Plan zur Abschaffung unabhängiger Regulierungsbehörden.

Der Vorschlag umfasst folgende Punkte: Alle Richter sollen vom Volk gewählt werden. Auch Juristen mit einfachen Qualifikationen können für diese Wahlen kandidieren. Einige Kandidaten könnten zufällig ausgewählt werden. Richter in Fällen von organisierter Kriminalität sollen ihre Identität geheim halten, um sicher zu bleiben. Fälle sollen eine strikte Frist für Urteile haben, um Verzögerungen zu vermeiden.

Manche Menschen befürchten, dass dies der mexikanischen Demokratie schaden und das System der gegenseitigen Kontrolle schwächen könnte. Die Oppositionsabgeordnete Paulina Rubio Fernández nennt es einen traurigen Tag für das Land. Im ganzen Land haben Proteste stattgefunden, und sogar das Oberste Gericht Mexikos hat die Maßnahme mit einer 8-zu-3-Abstimmung abgelehnt.

Befürworter sagen, die Reform werde Korruption bekämpfen und die Gerichte transparenter machen. Die designierte Präsidentin Claudia Sheinbaum meint, die Änderungen würden die Rechtsstaatlichkeit stärken und die Gerichte demokratischer gestalten. Außerdem betont sie, dass die Reformen keine negativen Auswirkungen auf ausländische Investitionen haben werden.

Der US-Botschafter Ken Salazar und weitere internationale Vertreter warnen, dass diese Änderungen Mexikos Außenbeziehungen schaden und die Wirtschaft belasten könnten. Kritiker befürchten, dass öffentliche Wahlen für Richter zu mehr politischem Einfluss und weniger echten Reformen führen könnten.

Derzeit werden Richter auf Grundlage ihrer Fähigkeiten, Erfahrungen und Qualifikationen befördert. Das neue System könnte diesen fairen Prozess untergraben. Zudem gibt es erhebliche Bedenken bezüglich der "vermummten Richter". Zwar soll die Anonymität die Richter vor kriminellen Gruppen schützen, doch könnte sie auch ihre Rechenschaftspflicht mindern.

Mexikos Gerichte sind in letzter Zeit transparenter geworden, indem sie öffentliche Verhandlungen mit mündlichen Argumentationen zulassen. Doch sowohl im Inland als auch international gibt es Bedenken, dass neue Reformen diese Fortschritte wieder infrage stellen könnten.

Im Senat wird eine knappe Abstimmung über das Gesetz erwartet. Sollte es angenommen werden, geht der Vorschlag zur Genehmigung an die 32 Staatskongresse in Mexiko. Da die Partei von López Obrador in den meisten Staaten die Mehrheit hat, stehen die Chancen gut, dass das Gesetz in Kraft tritt, was zu erheblichen Veränderungen im mexikanischen Justizsystem führen würde.

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