Laktobazillen-Inhalation lindert Symptome von COPD und BPD: neue Hoffnung für Lungenkranke

BerlinForscher erzielten vielversprechende Ergebnisse mit inhalierten lebenden Lactobacilli in Modellen chronischer Lungenerkrankungen wie der bronchopulmonalen Dysplasie (BPD) und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Diese Behandlung, die eine Mischung verschiedener Lactobacilli-Bakterien enthält, hat Potenzial gezeigt, um Lungenentzündungen zu reduzieren und die Lungenfunktion sowie -struktur zu verbessern. Eine Studie der University of Alabama in Birmingham, veröffentlicht in Nature Communications, zeigte, wie Lactobacilli chronische neutrophile Entzündungen, eine Hauptursache für Lungenschädigungen, verringern können.

Wichtige Erkenntnisse:

• Die Inhalation von Lactobacillen verringert die neutrophile Entzündung in den Lungen.
• Die Behandlung zeigte eine Reduktion verschiedener Entzündungsmarker in Mausmodellen für BPD und COPD.
• Eine Mischung aus L. plantarum, L. acidophilus und L. rhamnosus erwies sich als wirksam.
• Lebende Lactobacillen waren ebenso wirksam wie oder besser als bestehende Kortikosteroide wie Fluticasonfuroat.

Das Team entdeckte, dass Laktobazillen Entzündungen reduzieren, indem sie die Konzentration eines Enzyms namens Matrixmetalloproteinase-9 (MMP-9) senken. MMP-9 ist dafür verantwortlich, ein Peptid namens Ac-PGP freizusetzen, das Entzündungen verschlimmert. Durch die Senkung von MMP-9 verhindern Laktobazillen die Freisetzung von Ac-PGP, wodurch Entzündungen reduziert und Gewebeschäden verhindert werden.

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Die Studie ergab, dass eine Flüssigkeit aus dem Wachstumsmedium von Lactobacilli, die L(+) Milchsäure enthält, die MMP-9-Spiegel senkte. Dies zeigt, dass Milchsäure entzündungshemmend wirkt. Zudem ermöglicht die Inhalationsmethode den lebenden Bakterien, tief in die Lungen vorzudringen und dort über die Zeit Milchsäure freizusetzen, ohne Nebenwirkungen zu verursachen oder sich in anderen Körperteilen anzusammeln.

Dieser innovative Ansatz könnte zur Behandlung verschiedener Lungenkrankheiten beitragen. Da COPD jährlich rund 130.000 Todesfälle in den USA verursacht, könnte die neue biotherapeutische Behandlung einen großen Unterschied machen. Der Erfolg der Studie in frühen Tests ist ein hoffnungsvolles Zeichen für zukünftige menschliche Versuche. Zuerst sollten Sicherheitsprüfungen bei Erwachsenen mit COPD durchgeführt werden, gefolgt von Studien an Babys mit BPD.

Die Forschung stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Atemwegsmedizin dar. Sie könnte nicht nur bei Krankheiten wie BPD und COPD helfen, sondern auch bei anderen chronischen Lungenproblemen. Wenn die Behandlung in menschlichen Studien erfolgreich ist, könnte sie die Art und Weise, wie wir mit chronischen Lungenerkrankungen umgehen, revolutionieren, indem gute Bakterien eingesetzt werden.