Ex-Zentralbankchef Libanons verhaftet: Korruptionsskandal zieht weite Kreise
BerlinDer ehemalige Zentralbankgouverneur Libanons, Riad Salameh, wurde im Zuge einer wachsenden Korruptionsermittlung verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, verschiedene finanzielle Vergehen begangen zu haben, darunter die Nutzung der Firma Optimum, um Finanzberichte zu fälschen und die sich verschlechternde Finanzlage des Landes zu vertuschen. Die internen Sicherheitskräfte des Landes haben ihn in ein sichereres Gefängnis überführt, aber weitere Details zu seinem aktuellen Zustand sind nicht bekannt.
Die Verhaftung Salamehs ist ein entscheidendes Ereignis in den anhaltenden wirtschaftlichen Problemen des Libanon. Er wurde stark dafür kritisiert, dass er durch seine Politik die Krise mitverursacht hat. Der libanesische Pfund hat etwa 90% seines Werts gegenüber dem US-Dollar verloren, und das Land kämpft mit einer extrem hohen Inflation.
Schlagzeilen:
- Korruptionsvorwürfe: Salameh wird beschuldigt, Optimum zur Manipulation von Finanzunterlagen angeheuert zu haben.
- Haftstatus: Er wurde in ein sicheres Gefängnis verlegt; Details sind knapp.
- Wirtschaftliche Auswirkungen: Unter seiner Leitung verlor das libanesische Pfund 90% seines Wertes.
- Internationale Aufmerksamkeit: Er steht unter Sanktionen und es liegen Haftbefehle mehrerer Länder gegen ihn vor.
- Laufende Ermittlungen: Europäische Untersuchungen wegen angeblicher illegaler Bereicherung und Geldwäsche von 330 Millionen Dollar.
Die wirtschaftliche Lage Libanons, die bereits schlecht war, hat sich weiter verschärft, da es an einer stabilen Regierung fehlt. Seit fast zwei Jahren gibt es keinen Präsidenten, und die derzeitige Übergangsregierung verfügt nur über begrenzte Befugnisse. In dieser Situation könnte die Festnahme Salamehs die politischen Spannungen weiter anheizen.
Die Krise im Libanon hat alle Lebensbereiche beeinträchtigt, indem sie grundlegende Dienstleistungen betroffen und die Lebenshaltungskosten erhöht hat. Salameh sieht sich Anklagen der unrechtmäßigen Bereicherung gegenübergestellt, wobei etwa 330 Millionen Dollar an angeblich gewaschenen Geldern von Frankreich, Deutschland und Luxemburg untersucht werden. Salameh hat diese europäischen Ermittlungen zurückgewiesen und sie als politisch motivierte Versuche bezeichnet, ihm die Schuld zuzuschieben.
Wassim Mansouri, Vizegouverneur, übernimmt aufgrund interner Probleme kommissarisch die Leitung der Zentralbank Libanons. Dies wirft die Frage auf, ob die Bank unter den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten effektive Geldpolitik betreiben kann.
Die USA, Großbritannien und Kanada haben bereits Sanktionen gegen Salameh und seine Verbündeten verhängt. Zusätzlich hat Frankreich einen internationalen Haftbefehl erlassen, was bei diplomatischen Maßnahmen eher selten ist. Dennoch erschwert Libanons Politik, seine Bürger nicht auszuliefern, internationale Rechtsverfahren erheblich.
Der Skandal um Salameh verdeutlicht nicht nur seine persönliche Verantwortung, sondern auch die tieferliegenden Probleme, die zum wirtschaftlichen Zusammenbruch des Libanons geführt haben. Fehlentscheidungen in der Politik, schwache Regierungsführung und weitverbreitete Korruption haben ein Land mit einer reichen Kultur und Geschichte in eine schwere Wirtschaftskrise gestürzt.
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