Kim Yo Jong droht mit Müllballons gegen Südkorea

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Durch Hans Meier
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Ballons schweben über die Grenze mit Abfallsymbolen.

BerlinKim Yo Jong, die Schwester des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un, deutete an, dass Nordkorea möglicherweise wieder beginnt, Ballons mit Müll nach Südkorea zu schicken. Sie zeigte sich verärgert über südkoreanische Aktivisten, die anti-nordkoreanische Flugblätter und andere Gegenstände nach Nordkorea sendeten. In einer Erklärung gab sie Südkorea scharfe Warnungen.

Südkoreanische Aktivisten setzen ihre Kampagnen trotz Warnungen Nordkoreas fort. Nordkorea betrachtet diese Ballonaktionen als schwere Provokationen. Kim Yo Jong deutete an, dass Südkorea einen hohen Preis für diese Maßnahmen zahlen könnte.

Ende Juli hat Nordkorea Müllballons nach Südkorea geschickt. Ob diese neuen Ballons von bestimmten südkoreanischen Gruppen stammen, ist unklar. Seit vielen Jahren verschicken Überläufer und Aktivisten Ballons mit Propagandamaterialien wie anti-nordkoreanischen Flugblättern, USB-Sticks mit K-Pop-Songs, südkoreanischen Dramen und US-Dollars. Ziel dieser Aktionen ist es, die strikte Informationskontrolle in Nordkorea zu untergraben und die 26 Millionen Einwohner zu erreichen.

Am 9. Juni installierte Südkorea an der Grenze Lautsprecher, um nach sechs Jahren wieder Sendungen gegen Nordkorea zu starten. Südkoreanische Beamte erlauben auch Aktivisten, Flugblätter in den Norden zu schicken. Dies geschieht nach einem Urteil des Verfassungsgerichts aus dem Jahr 2023, das ein Gesetz aufhob, das diese Praxis verbot, da es die Meinungsfreiheit verletzte.

Kim Yo Jong äußerte sich, nachdem das Verteidigungsministerium Nordkoreas die neuen Verteidigungsrichtlinien der USA und Südkoreas kritisiert hatte. Das Ministerium kündigte an, die nukleare Stärke Nordkoreas zu erhöhen und warnte seine Feinde vor schwerwiegenden Konsequenzen.

Die Spannungen sind extrem hoch, da beide Seiten ihre Aktivitäten verstärken. Aktivisten in Südkorea verwenden Flugblätter, um die Kontrolle Nordkoreas über Informationen zu untergraben, was eine große psychologische Wirkung hat. Das Verfassungsgericht unterstützt dieses Vorgehen, weshalb Südkorea die Kampagnen passiv gutheißt. Die Drohungen Nordkoreas sollen sowohl der eigenen Bevölkerung als auch der Welt seine Stärke demonstrieren.

Nordkorea reagiert mit verbalen Drohungen auf Südkoreas Bemühungen, Informationen zu verbreiten, die das Regime in Frage stellen. Der Einsatz von sogenannten „Müllballons“ durch Nordkorea ist eine ihrer wenigen Möglichkeiten für direkte Aktionen. Diese Betonung auf psychologischen Effekten verdeutlicht die Angst des Regimes vor internen Meinungsverschiedenheiten, die durch externe Informationen verursacht werden. Südkorea unterstützt diese Aktivisten durch den rechtlichen Schutz der Meinungsfreiheit, auch wenn dies internationale Spannungen hervorruft.

Nordkoreas Führung empfindet diese Maßnahmen als Bedrohung und kündigt an, ihre Atomwaffen angesichts der Verteidigungsschritte Südkoreas zu verstärken. Dies verdeutlicht, dass Nordkorea entschlossen ist, Stärke zu demonstrieren, während die Spannungen mit Südkorea zunehmen. Weder Nord- noch Südkorea zeigen Bereitschaft zur Deeskalation, was auf mögliche weitere Konflikte hindeutet.

Jüngste Ereignisse zeigen, wie weit beide Seiten für ihre Ziele gehen werden. Die wechselseitigen Handlungen verdeutlichen die größere politische Lage. Es geht nicht nur um Ballons; es geht um Macht, Kontrolle über Informationen und militärische Maßnahmen. In den kommenden Monaten könnten wir weitere Aktionen und Reaktionen von beiden Koreas erleben.

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