Wie wir erkennen, ob unsere Erinnerungen verlässlich sind: eine Studie aus Birmingham.

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
Gehirn mit Puzzleteilen, die genaue und ausgefüllte Erinnerungen darstellen.

BerlinForschung der Universität Birmingham zeigt, dass wir erkennen können, wenn unsere Erinnerungen korrekt sind. Unsere Erinnerungen verbinden spezifische Details mit allgemeinem Wissen. Die Studie fand heraus, dass unser Vertrauen in diese Erinnerungen abnimmt, wenn allgemeines Wissen mehr Raum einnimmt.

Hier sind einige wesentliche Erkenntnisse aus der Studie:

  • Die Teilnehmer sahen Objekte in unpassenden Farben (zum Beispiel einen blauen Apfel).
  • Sie führten eine Ablenkungsaufgabe mit einfachen Matheproblemen durch.
  • Anschließend versuchten sie, sich an die genaue Farbe des Objekts zu erinnern.
  • Sie bewerteten ihr Vertrauen als "sicher," "unsicher" oder "geraten."

Forscher setzten maschinelles Lernen ein, um die Antworten zu untersuchen. Sie stellten fest, dass die Teilnehmer weniger sicher in ihren Antworten waren, wenn ihre Erinnerungen näher an gewöhnlichen Farben lagen. Dies zeigt, dass Menschen erkennen können, wenn ihre Erinnerungen auf allgemeinen Informationen basieren.

Der leitende Forscher, Dr. Ben Griffiths, erklärte, dass unser Gehirn besondere Details seltener Ereignisse speichert, während es bei alltäglichen Ereignissen auf allgemeines Wissen zurückgreift. Beispielsweise erinnern Sie sich vielleicht an ein spezielles Detail eines Geburtstagsessens. Bei alltäglichen Aktivitäten wie dem täglichen Arbeitsweg speichert das Gehirn hingegen nur ungewöhnliche Vorkommnisse wie neue Baustellen oder eine beinahe Kollision mit einem anderen Fahrzeug.

Die Ergebnisse der Studie sind besonders relevant für Gerichtsprozesse, insbesondere bei Augenzeugenberichten. Eine genaue Erinnerung an Ereignisse kann in solchen Fällen entscheidend sein. Wenn man unterscheiden kann, ob eine Erinnerung wahr ist oder mit allgemeinem Wissen vermischt wurde, können bessere Entscheidungen getroffen werden.

Dr. Griffiths erklärte, dass Menschen oft Gesichter nicht richtig erkennen und echte Erinnerungen mit allgemeinen Mustern verwechseln. Dies gilt auch für das Erinnern an Ereignisse, was entscheidend dafür ist, ob man jemandes Geschichte über das Geschehene glaubt.

Die Studie umfasste über 200 Personen, die Objekte betrachteten, eine ablenkende Aufgabe durchführten und anschließend versuchten, sich an spezifische Details zu erinnern. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen die Zuverlässigkeit ihrer Erinnerungen einschätzen können, selbst wenn sie allgemeines Wissen nutzen, um fehlende Teile zu ergänzen. Mithilfe von maschinellem Lernen wurden Muster in ihren Vertrauensniveaus erkannt, die die Schlussfolgerungen der Studie stützen.

Eine Untersuchung in der Kommunikationspsychologie zeigt, dass unser Gehirn gut darin ist, zwischen genauen Erinnerungen und solchen, die durch allgemeines Wissen beeinflusst sind, zu unterscheiden. Dieses Verständnis kann uns mehr Vertrauen in unsere persönlichen und rechtlichen Erinnerungen geben.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s44271-024-00108-2

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Casper Kerrén, Yiming Zhao, Benjamin J. Griffiths. A reduction in self-reported confidence accompanies the recall of memories distorted by prototypes. Communications Psychology, 2024; 2 (1) DOI: 10.1038/s44271-024-00108-2
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