Extremhitze in Indien tötet mehr als 100 Menschen
BerlinIn den letzten dreieinhalb Monaten hat eine extreme Hitzewelle in Indien über 100 Menschen das Leben gekostet. In Neu-Delhi wurde die heißeste Nacht seit mehr als 50 Jahren verzeichnet. Kurze Regenfälle und Winde brachten vorübergehend Abkühlung, doch die Hitze bleibt ein großes Problem. Der Wetterdienst warnt vor weiterem extremem Wetter.
Indien erklärt eine Hitzewelle, wenn die Temperaturen in den Ebenen 40 Grad Celsius und in den Hügelgebieten 30 Grad Celsius überschreiten. Vor kurzem wurden in einigen Teilen von Neu-Delhi Temperaturen von bis zu 51 Grad Celsius gemessen. Dies führte zu einem Rekordverbrauch an Strom und zahlreichen Stromausfällen. Zudem hat die Stadt mit einer ernsten Wasserknappheit zu kämpfen.
Extreme Hitze beeinträchtigt Neu-Delhi und andere Teile Indiens, wobei die Temperaturen auf bis zu 51°C (123,8°F) steigen. Dies hat zu einer Rekordnachfrage nach Strom und häufigen Stromausfällen geführt. In Neu-Delhi herrscht zudem eine schwere Wasserkrise. Schulen im Norden Indiens wurden aufgrund der Hitze geschlossen, und in staatlichen Krankenhäusern wurden spezielle Einheiten für Hitzewellen eingerichtet.
In Nordindien sind Schulen aufgrund der extrem hohen Temperaturen geschlossen worden. Gesundheitsminister J P Nadda hat spezielle Einheiten in staatlichen Krankenhäusern eingerichtet, um Menschen mit hitzebedingten Erkrankungen zu behandeln.
April, Mai und Juni sind oft die heißesten Monate in Indien, bevor der Monsunregen einsetzt. In den letzten zehn Jahren hat sich die Hitze jedoch deutlich verschlimmert. Diese extreme Hitze führt zu erheblichen Wasserknappheiten, die das Leben von zig Millionen der 1,4 Milliarden Einwohner Indiens beeinträchtigen.
Experten berichten, dass extreme Hitze in Südasien vor der Monsunzeit immer häufiger auftritt. Eine Studie der World Weather Attribution ergab, dass eine Hitzewelle im April durch den Klimawandel 45-mal wahrscheinlicher wurde. Laut der indischen Wetterbehörde ist die diesjährige Hitzewelle eine der längsten in der Geschichte des Landes.
Im vergangenen Jahr starben in Indien über 150 Menschen wegen Hitzewellen. Die Regierung berichtet, dass seit dem Jahr 2000 fast 11.000 Menschen aufgrund von Hitzewellen ums Leben gekommen sind. Experten glauben jedoch, dass diese Zahlen zu niedrig sind. Ein großes Problem besteht darin, dass es kein gutes System zur Erfassung von hitzebedingten Krankheiten und Todesfällen gibt.
Dileep Mavalankar, der früher das Indian Institute of Public Health in Gandhinagar leitete, sprach über das Problem. 2013 half er, nach einer Hitzewelle im Jahr 2010, die über 1.300 Todesopfer forderte, den ersten Plan Indiens zur Bewältigung extremer Hitze in Ahmedabad zu entwickeln. Mavalankar erwähnte, dass viele Hitzetote oft als Folge anderer gesundheitlicher Probleme registriert werden.
Mavalankar betonte die Notwendigkeit einer besseren Erfassung von Todesfällen insgesamt. Er ist der Meinung, dass dies der einzige Weg ist, um zu verstehen, wie ernst extreme Hitze sein kann. Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt und ein großer Produzent von Treibhausgasen, ist sehr anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Ein Bericht des Centre for Science and Environment ergab, dass Indien im letzten Jahr an fast 90% der Tage unter extremen Wetterbedingungen litt.
Indien hat mit anhaltenden Problemen durch extreme Hitze zu kämpfen. Aufgrund des Klimawandels wird erwartet, dass diese Hitzewellen häufiger auftreten und intensiver werden.
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