Verborgene Tiefen enthüllt: neue Hydrothermalquellen 3.000 Meter unter Svalbard entdeckt

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Durch Kathy Schmidt
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Hydrothermalfelder mit blau leuchtendem Wasser.

BerlinWissenschaftler haben in 3.000 Metern Tiefe nahe Svalbard neue hydrothermale Quellen entdeckt. Diese Quellen sind Öffnungen im Meeresboden, aus denen heiße Flüssigkeiten austreten. Ein Team vom MARUM unter der Leitung von Prof. Gerhard Bohrmann erforscht diese Quellen. Sie verwendeten ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug namens MARUM-QUEST, um Proben von der Fundstelle zu sammeln.

Ein Blick auf hydrothermale Quellen:

  • Meerwasser dringt in den Meeresboden ein und wird durch Magma erhitzt.
  • Das erhitzte Wasser steigt wieder zur Meeresoberfläche und nimmt dabei Mineralien auf.
  • Heiße Flüssigkeiten entweichen durch röhrenartige Schornsteine, die als "Schwarze Raucher" bekannt sind.

Das neu entdeckte Feld, genannt Jøtul, liegt auf dem Knipovich-Rücken. Dieser Gebirgszug erstreckt sich über 500 Kilometer und befindet sich in einer Region, die von Grönland, Norwegen und Spitzbergen gebildet wird. Dort driften die nordamerikanischen und europäischen tektonischen Platten mit einer Geschwindigkeit von weniger als zwei Zentimetern pro Jahr auseinander.

Das Ziel des Teams ist es, die austretenden Flüssigkeiten sowie die Größe und Beschaffenheit aktiver und inaktiver Schlote in der Region zu untersuchen. Im Jøtul-Feld wurden hohe Methankonzentrationen in den Flüssigkeitsproben festgestellt. Dieses Methan deutet auf eine intensive Wechselwirkung zwischen Magma und Sedimenten hin.

Ein großer Teil des Methans wird auf seinem Weg durch das Wasser in Kohlendioxid umgewandelt. Dies führt zu einer Erhöhung des CO2-Gehalts im Ozean, was zur Versäuerung des Meeres beiträgt. Wenn das Kohlendioxid in die Luft gelangt, beeinflusst es zudem das Klima. Wissenschaftler müssen weiter erforschen, wie viel Methan aus dem Jøtul-Feld in die Atmosphäre gelangt.

Hydrothermale Flüssigkeiten sind im Tiefseebereich für die Chemosynthese unerlässlich. Einige Organismen sind auf Chemosynthese durch eine Symbiose mit Bakterien angewiesen. Über diese Organismen im Jøtul-Feld ist jedoch wenig bekannt.

Im Spätsommer wird die MARIA S. MERIAN zu einer neuen Expedition aufbrechen. Unter der Leitung von Gerhard Bohrmann soll dabei das Jøtulfeld erkundet werden. Zudem plant das Team, Vergleiche mit anderen arktischen hydrothermalen Feldern wie dem Aurora-Feld und Loki's Schloss anzustellen.

Zusammengefasst:

  • Forscher haben neue hydrothermale Quellen in 3.000 Metern Tiefe vor Svalbard entdeckt.
  • Diese heißen Jøtul-Feld und liegen am langsam auseinander driftenden Knipovich-Rücken.
  • Hohe Methankonzentrationen und deren Klimaauswirkungen bedürfen weiterer Untersuchungen.
  • Künftige Expeditionen sollen unbekannte Gebiete erkunden und Vergleiche mit anderen Feldern anstellen.

Dieser Fund ist besonders bedeutsam aufgrund seiner Lage und der Auswirkungen auf das Klima. Wissenschaftler möchten mehr über den Einfluss des Jøtul-Feldes erfahren. Zukünftige Expeditionen in diese Region sollen weitere Erkenntnisse bringen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41598-024-60802-3

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Gerhard Bohrmann, Katharina Streuff, Miriam Römer, Stig-Morten Knutsen, Daniel Smrzka, Jan Kleint, Aaron Röhler, Thomas Pape, Nils Rune Sandstå, Charlotte Kleint, Christian Hansen, Christian dos Santos Ferreira, Maren Walter, Gustavo Macedo de Paula Santos, Wolfgang Bach. Discovery of the first hydrothermal field along the 500-km-long Knipovich Ridge offshore Svalbard (the Jøtul field). Scientific Reports, 2024; 14 (1) DOI: 10.1038/s41598-024-60802-3
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