Strompreisschock: Proteste in Islamabad wegen steigender Energiekosten

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Brennende Stromrechnung inmitten zunehmender Protestschilder.

BerlinNaeem-ur-Rehman, Anführer der Jamaat-e-Islami-Partei, hat nahe der pakistanischen Hauptstadt gegen die steigenden Strompreise demonstriert. Er betont, seine Partei werde so lange protestieren, wie es nötig sei. Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. Juni endete, erhöhte die Regierung die Strompreise um 26%. Am 13. Juli folgte eine weitere Anhebung um 20%. Offizielle Stellen erklärten, dass diese Preissteigerungen notwendig seien, um einen 7-Milliarden-Dollar-Kredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erhalten.

Mehrere Faktoren beeinflussen die Stromkosten in Pakistan.

  • Strompreiserhöhungen: Letztes Geschäftsjahr stiegen die Preise um 26%, und diesen Juli gab es eine weitere Erhöhung von 20%.
  • Zusätzliche Steuern: Neue Steuern auf den Basispreis haben die Rechnungen für manche Haushalte verdoppelt.
  • Private Stromverträge: Teure Vereinbarungen mit privaten Stromanbietern aus den 1990er Jahren.

Preiserhöhungen bereiten vielen Menschen in Pakistan Schwierigkeiten. Asma Humayon, eine Lehrerin aus Lahore, sagte: „Diesen Monat habe ich 22.000 Rupien (80 Dollar) für meine Stromrechnung bezahlt, während es im Mai nur 10.000 Rupien (36 Dollar) waren.“ Sie fügt hinzu: „Ich weiß nicht, wie ich meine Ausgaben bewältigen soll; jetzt geht die Hälfte meines Gehalts für die Energiekosten drauf.“

Viele Menschen in Pakistan nutzen Solarpanels, um steigenden Kosten entgegenzuwirken. Allerdings kann sich nicht jeder diese Anschaffung leisten. Besonders betroffen ist die südwestliche Provinz Baluchistan. Tausende demonstrierten dort gegen Polizeigewalt, den Internetausfall und Straßensperrungen. Laut Organisatoren schossen Sicherheitskräfte auf Menschen, die zu einer großen Versammlung wollten. Mindestens eine Person starb und sieben wurden verletzt. Amnesty International spricht von drei Todesopfern. Die Behörden haben diese Zahlen bisher nicht bestätigt.

Die Lage in Belutschistan ist seit langer Zeit problematisch. Bewaffnete Gruppen kämpfen schon seit Jahren für die Unabhängigkeit. Die jüngsten Proteste haben die Region noch weiter destabilisiert. Erhöhte Strompreise und neue Steuern der Regierung verstärken die Frustration der Bevölkerung.

Die Darlehen des IWF sind an strenge Auflagen gebunden, wie etwa die Erhöhung der Strompreise. Diese Maßnahmen führen zu erheblichen Belastungen für die normale Bevölkerung. Es ist eine Herausforderung, die Anforderungen internationaler Abkommen mit dem Wohl der einheimischen Bürger in Einklang zu bringen.

Proteste halten an, und die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst. Die Regierung muss sowohl die Wirtschaft als auch die öffentliche Stimmung im Griff behalten.

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