Europäische Migration: Übertreiben Politiker? Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

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Durch Ernst Müller
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"Abnehmendes Migrationsdaten-Diagramm mit Hervorhebung erhöhter Pfade"

BerlinAktuelle Migrationsdaten: Lage in Europa weniger kritisch als behauptet

Aktuelle Migrationstrends zeigen, dass die Situation in Europa nicht so dramatisch ist, wie einige Politiker behaupten. Trotz lauter Warnungen vor unkontrollierter Migration belegen Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und der EU-Grenzschutzagentur Frontex einen deutlichen Rückgang illegaler Grenzübertritte in Südeuropa. Von Januar bis August dieses Jahres sanken die unbefugten Einreisen in die EU um 35 % und lagen bei etwa 115.000 im Vergleich zu 176.252 im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.

Wichtige Erkenntnisse aus den Daten:

Illegale Grenzübertritte im Süden der EU sind um 35% gesunken. Die zentrale Mittelmeerroute, als Hauptmigrationsweg, verzeichnete einen Rückgang von 64%. Im Gegensatz dazu stiegen die Überquerungen über die östliche Mittelmeerroute um 57%. Die irreguläre Migration zu den Kanarischen Inseln verdoppelte sich und erreichte über 25.500 Ankünfte.

Ein Hauptgrund für diese Rückgänge ist die strikte Durchsetzung der Gesetze in nordafrikanischen Ländern wie Tunesien und Libyen. Mit Unterstützung der EU haben diese Länder ihre Grenzkontrollen verstärkt und setzen häufig drastische Methoden ein, die viele Migranten in gefährliche Situationen in der Wüste bringen. Trotz dieser strengen Maßnahmen zeigen die neuen Routen und mutigen Methoden der Schmuggler im östlichen Mittelmeerraum jedoch, dass sich Migrationsmuster schnell ändern können.

Migrationsrouten nach Griechenland passen sich zunehmend an. Schleuser setzen nun auf Schnellboote und steuern abgelegenere Inseln an, was die Durchsetzung der Gesetze erschwert. Dadurch ist die Zahl der per Seeweg nach Griechenland kommenden Migranten um 57 % gestiegen.

Die Kanarischen Inseln verzeichnen einen starken Anstieg an Migrantenankünften. Mehr als 25.500 Menschen, hauptsächlich aus westafrikanischen Ländern wie Mali und Senegal, sind auf die Inseln gelangt. Diese Entwicklung ist riskant; die stürmischen Gewässer des Atlantiks haben mehrere Unfälle verursacht, wobei manche Boote bis in die Karibik und nach Brasilien abgetrieben sind.

Der Anstieg von Migranten belastet die Kanarischen Inseln erheblich, besonders da sie sich um unbegleitete Minderjährige kümmern müssen. Der spanische Premierminister Pedro Sánchez sucht nach Lösungen und hat Abkommen mit Senegal geschlossen, um temporäre Arbeitsplätze und Berufsausbildung anzubieten, um die Zahl der Migranten zu reduzieren.

Gegenwärtige Maßnahmen haben zwar kurzfristige Erfolge erzielt, jedoch bleibt ihre langfristige Wirksamkeit fraglich. Schmuggler ändern ständig ihre Taktiken, und die anhaltenden Probleme in den Herkunftsländern der Migranten führen dazu, dass diese Routen trotz Durchsetzung immer aktiv bleiben. Daten deuten darauf hin, dass umfassendere und nachhaltigere Lösungen nötig sind anstelle temporärer Ansätze. Europäische Stellungnahmen zum Thema spiegeln nicht die tatsächlichen Zahlen wider, was zu einer Krisenwahrnehmung führt, die durch die Statistiken nicht belegt ist.

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