EU genehmigt: Apple öffnet 'Tap to Pay' für Wettbewerber, Streit beigelegt

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Durch Ernst Müller
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iPhone mit Anzeige der Tap-to-Pay-Funktion und EU-Flagge

BerlinApple ermöglicht es nun anderen Entwicklern, die 'Tap to Pay'-Funktion auf iPhones zu nutzen. Diese Entscheidung kommt nach Druck von Kartellbehörden in der EU und den USA. Ziel ist es, Nutzern mobiler Wallets mehr Auswahl zu bieten und den Wettbewerb zu fördern.

Die Europäische Union begrüßt Apples Zusage: Ab dem 25. Juli können Entwickler in 27 EU-Ländern sowie in Island, Norwegen und Liechtenstein die neue Technologie nutzen. Margrethe Vestager, EU-Wettbewerbskommissarin, erklärte, dass iPhone-Nutzer nun ihr bevorzugtes Standard-Wallet wählen können. Zudem haben Entwickler mobiler Wallets Zugang zu wichtigen iPhone-Funktionen wie Face ID.

Neue Möglichkeiten für Entwickler:

  • Entwickler können nun mobile Wallets mit derselben 'Tippen und Los' Erfahrung wie Apple Pay anbieten.
  • Ein Treuhänder wird diese Änderung über ein Jahrzehnt hinweg überwachen.
  • Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder von bis zu 10 % des weltweiten Jahresumsatzes von Apple.

Nahefeldkommunikation (NFC) ist entscheidend für mobile Zahlungssysteme, da sie es Smartphones erlaubt, drahtlos mit Zahlungsterminals zu kommunizieren. Apple wird vorgeworfen, Wettbewerbern den Zugang zu dieser Technologie zu verwehren, was dazu beigetragen hat, dass Apple Pay zur führenden NFC-basierten mobilen Geldbörse geworden ist.

Analysten sind der Meinung, dass diese Änderung Banken und Unternehmen erhebliche Kosten einsparen kann. Apple berechnet Banken derzeit eine Gebühr von 0,15 % für jede Kreditkartentransaktion über Apple Pay. Philip Benton, Analyst bei Omdia, sagte, dass die Nutzung anderer mobiler Zahlungsmethoden diese Gebühren senken könnte. Um die Nutzer dazu zu bringen, Apple Pay nicht mehr zu verwenden, könnten Banken einen Teil dieser Einsparungen in Form von Cashback- oder Belohnungsprogrammen an die Kunden weitergeben.

Unternehmen können auch auf andere Weise profitieren. Ben Wood, Hauptanalyst bei CCS Insight, betonte, dass die Nutzung eigener Zahlungs-Apps es Firmen ermöglicht, alle Kunden­transaktionen nachzuvollziehen. Diese Daten unterstützen den Aufbau von Markenloyalität und erlauben die Bereitstellung personalisierter Dienste und Belohnungen.

Apples Entscheidung, anderen Unternehmen die Nutzung seiner NFC-Technologie zu erlauben, könnte zu mehr Wettbewerb bei den mobilen Bezahldiensten führen. Dies könnte für die Kunden bessere Dienstleistungen und niedrigere Preise zur Folge haben. Außerdem unterstützt es die Bemühungen der EU, große Technologieunternehmen zu regulieren und fairen Wettbewerb zu fördern.

Apple plant, Entwicklern im Europäischen Wirtschaftsraum die Nutzung von NFC-Kontaktloszahlungen zu ermöglichen, um unter anderem Autoschlüssel, Firmenausweise, Hotelkarten und Konzerttickets zu integrieren. Mit diesem Schritt beabsichtigt das Unternehmen, den Vorschriften zu entsprechen und mögliche hohe Geldstrafen in Höhe von mehreren Milliarden Euro zu vermeiden.

Die Zulassung von Drittanbieter-Apps zur Nutzung von NFC auf iPhones könnte mobile Zahlungen zugänglicher machen. Dies könnte neue Lösungen bringen und das Kundenerlebnis verbessern. Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum sollten bald auf neue mobile Wallet-Optionen achten.

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