Schmerzmittel gefährden erfolgreiche Zucht: Neue Studie zeigt Herausforderungen bei der Reproduktion von Pferden auf
BerlinForscher der Texas A&M School of Veterinary Medicine & Biomedical Sciences haben herausgefunden, dass Phenylbutazon, ein häufig verwendetes Schmerzmittel für Pferde, die Fruchtbarkeit von Pferdeeizellen bei der assistierten Reproduktion beeinträchtigen kann. Diese Erkenntnis ist für Pferdezüchter und Tierärzte von Bedeutung, da sie die Pferdezucht beeinflusst.
Equine IVF ist weitaus komplizierter als humanes IVF. Die wesentlichen Schritte umfassen:
- Reifung der gesammelten Eizellen für etwa 30 Stunden im Labor.
- Einsetzen von Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) zur Befruchtung.
- Entwicklung der befruchteten Eizellen zu lebensfähigen Embryonen.
Dr. Luisa Ramirez-Agamez, Forscherin an der VMBS, hat herausgefunden, dass Phenylbutazon, auch bekannt als Bute, die Entwicklung der Eizellen von Stuten und die Bildung gesunder Embryonen beeinträchtigen kann. Da Eizellen im Labor vor der Befruchtung zur Reife gebracht werden müssen, kann jede Störung schwerwiegende finanzielle und emotionale Verluste für Pferdehalter verursachen.
Viele Pferdebesitzer setzen auf assistierte Reproduktion und investieren viel Zeit, Geld und emotionale Energie, um Nachwuchs von ihren geliebten Pferden zu erhalten. Schmerzgeplagte Stuten, die selbst keine Trächtigkeit austragen können, wenden oft diese Methode an, wobei Leihstuten die befruchteten Eizellen austragen. Der Einsatz von Schmerzmitteln wie Bute bei diesen Stuten kann jedoch dazu führen, dass ihre Eizellen für den Vorgang unbrauchbar werden.
Die Wirkung von Bute auf Pferdeeier nimmt nach einigen Wochen ab, und die Eier sind 33 Tage nach Verabreichung des Medikaments wieder gesund. Dies bedeutet jedoch, dass es eine erhebliche Zeitspanne gibt, in der Zuchtbemühungen beeinträchtigt werden. Um diesem Problem entgegenzuwirken, könnten wir alternative Schmerzmanagementmethoden untersuchen, die die Fortpflanzung nicht beeinflussen. Dies ist ein wichtiger Bereich für zukünftige Forschung.
Ramirez arbeitet mit Ärzten zusammen, die Menschen behandeln, um zu untersuchen, wie sich IVF-Behandlungen bei Frauen und Tieren ähneln. Bei Frauen werden Medikamente wie Bute verwendet, um den Eisprung während der IVF zu verzögern. Es besteht die Möglichkeit, dass diese Medikamente menschliche Eier oder Embryonen schädigen könnten, genauso wie bei Pferden. Indem wir sowohl menschliche als auch tierische IVF untersuchen, könnten wir Wege finden, die Fortpflanzungsbehandlungen für beide zu verbessern.
Diese Ergebnisse könnten dazu führen, dass Tierärzte ihre Methoden zur Verschreibung und Verwaltung der assistierten Fortpflanzung bei Pferden ändern. Um sicherzustellen, dass Pferde wirksame Schmerzlinderung und erfolgreiche Reproduktionsergebnisse erhalten, sind weitere Forschungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.theriogenology.2024.04.017und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Luisa Ramírez-Agámez, Camilo Hernández-Avilés, Canaan M. Whitfield-Cargile, Michelle C. Coleman, Charles C. Love. Treatment of mares with the non-steroidal anti-inflammatory drug (NSAID) phenylbutazone transiently affects in vitro maturation of equine oocytes and blastocyst development after Intracytoplasmic Sperm Injection (ICSI). Theriogenology, 2024; 223: 53 DOI: 10.1016/j.theriogenology.2024.04.017Diesen Artikel teilen