Einbürgerungsboom sorgt für Geduldsprobe
BerlinDie Zahl der Einbürgerungsanträge in Deutschland ist stark gestiegen. Ein neues Staatsangehörigkeitsrecht sollte die Prozesse beschleunigen, doch es kommt zu langen Wartezeiten. In den letzten zwei Jahren stieg die Zahl der Anträge in 25 großen Städten um 50 Prozent. Viele Behörden sind überlastet.
Einige Städte haben konkrete Zahlen veröffentlicht:
- 2022: 81.007 Anträge
- 2024: 122.882 Anträge
- Über 217.000 Anträge sind unerledigt
Bundesinnenministerin Faeser sieht in der Reform einen Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit. Doch die Bearbeitung dauert oft Jahre. In Leipzig beträgt die Wartezeit bis zur Antragstellung 50 Monate. In Frankfurt am Main dauert es über acht Monate bis zum ersten Termin.
Rechtsexperten äußern Bedenken zu den neuen Regeln. Komplexe Rechtsvorschriften verlängern die Verfahren. Ein erweitertes Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist nötig. Die unklare Begriffsbestimmung könnte zu weiteren Klagen führen. Einige Städte handeln nicht schnell genug. Migrationsexperte Hans Vorländer kritisiert diese Entwicklungen. Es besteht das Risiko neuer gerichtlicher Auseinandersetzungen, wenn Anträge abgelehnt werden.
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