Dichter Rauch über Brasília zwingt Regierung zu drastischen Maßnahmen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Dichter Rauch verdeckt die Stadtlandschaft von Brasilia, Waldbrände in der Ferne.

BerlinDie Luftqualität in Brasília wurde am Sonntagabend durch dichte Rauchschwaden mehrerer Waldbrände stark beeinträchtigt. Dies ist die erste Warnung des städtischen Umweltinstituts, das die Luftqualität seit 2007 überwacht. Infolgedessen annullierten die Bundesbehörden öffentliche Veranstaltungen und schlossen vorübergehend den Flughafen in Goiânia.

  1. Luftqualitätsindex erreicht gefährliche Werte
  2. Öffentliche Veranstaltungen abgesagt
  3. Flughafen in Goiânia vorübergehend geschlossen
  4. Rauchquellen im Amazonas, Pantanal und Cerrado lokalisiert
  5. Bundesweite Maßnahmen eingeleitet

In São Paulo ist die Lage ebenfalls sehr kritisch. Brände in einer Fabrik führten zu zwei Todesopfern und 59.000 Hektar Zuckerrohrfelder wurden zerstört. Ein weiterer Feuerwehrmann kam im Amazonasgebiet ums Leben, was die ernste Gefahr dieser Umweltprobleme verdeutlicht.

Rauch von Waldbränden in den Regionen Amazonas, Pantanal und Cerrado ist die Hauptursache. Karla Longo vom Nationalen Institut für Weltraumforschung erklärte, dass Wetterveränderungen dazu geführt haben, dass sich der Rauch in normalerweise nicht betroffene Gebiete ausbreitet. In diesem Jahr bedeckte der Rauch bis zu 5 Millionen Quadratkilometer und erreichte Anfang des Monats Rio Grande do Sul, den südlichsten Bundesstaat Brasiliens.

Laut Longo ist die Anzahl der Waldbrände in diesem Jahr nicht ungewöhnlich, aber die verbrannte Fläche ist deutlich größer. Von Januar bis Juli wurde eine Fläche in der Größe Italiens verbrannt, das sind 64% mehr als im Vorjahr. In Brasilien werden Feuer oft genutzt, um Land für die Landwirtschaft zu roden. Diese Praxis trägt erheblich zu den CO2-Emissionen des Landes bei, fast die Hälfte des gesamten Ausstoßes. Laut Climate Watch ist Brasilien der fünftgrößte Verursacher von Treibhausgasen weltweit und verantwortlich für nahezu 3% der globalen Emissionen.

Die Situation macht größere Probleme wie die Abholzung von Wäldern und den Klimawandel deutlich. Obwohl die Abholzungsrate seit 2016 am niedrigsten ist, zeigen die zunehmenden Brandflächen anhaltende Schwierigkeiten. Der Amazonas-Regenwald, der eine wichtige Rolle bei der Kohlenstoffaufnahme und der Reduzierung der globalen Erwärmung spielt, ist stärker gefährdet. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, bei dem die Abholzung und Brände mehr Kohlenstoff freisetzen und den Klimawandel weiter verschärfen.

Diese Ereignisse verdeutlichen die dringende Notwendigkeit besserer umweltpolitischer Maßnahmen zur Bekämpfung von Waldbränden und Abholzung. Die Lösung dieser Probleme ist nicht nur für Brasilien, sondern auch für die weltweiten Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel von Bedeutung. Die in Brasília gestarteten Maßnahmen der Regierung sind ein Anfang, aber es bedarf stärkerer und nachhaltigerer Lösungen, um diese anhaltenden Umweltprobleme zu stoppen.

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