Komplexe Koalitionsgespräche in Belgien nach Wahlsieg flämischer Nationalisten

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Durch Klaus Schmidt
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'Belgien-Karte mit farblich unterteilter flämischer Region'

BerlinDie Wahlergebnisse in Belgien am Sonntag werden die Regierungsbildung erschweren. Das Land ist nach Sprache und Region geteilt: das französischsprachige Wallonien im Süden und das niederländischsprachige Flandern im Norden. Normalerweise setzt sich die Regierung aus Koalitionen beider Gebiete zusammen.

Zwei flämische Nationalistenparteien, darunter Vlaams Belang, haben erheblichen Zulauf erhalten. Dennoch verhindern die etablierten Parteien häufig, dass Vlaams Belang Macht erlangt, indem sie diese aus Schutzmaßnahmen ausschließen.

Alexander De Croo führt eine Koalition aus sieben Parteien an. Diese Regierung wurde nach nahezu 18-monatigen Verhandlungen nach den letzten Wahlen gebildet. Bereits 2010 brauchte Belgien 541 Tage, um eine Regierung zu bilden, was immer noch ein Weltrekord ist.

Acht Millionen Belgier gaben ihre Stimme an einem heißen, sonnigen Tag ab. An einigen Orten, insbesondere in Brüssel, der Hauptstadt, warteten die Menschen stundenlang in langen Schlangen. Das Rote Kreuz unterstützte die von der Hitze Betroffenen, indem es Wasser verteilte.

Es gab Berichte über Schwierigkeiten beim Wählen. Einige junge Wähler, die nur an den Europawahlen teilnehmen durften, nahmen fälschlicherweise auch an den Regional- und Bundeswahlen teil. Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren konnten erstmals bei den Europawahlen ihre Stimme abgeben, doch belgisches Recht verlangt, dass Bürger mindestens 18 Jahre alt sein müssen, um an anderen Wahlen teilzunehmen.

Innenministerin Annelies Verlinden äußerte sich zu den Problemen. Sie erklärte gegenüber VRT Nachrichten, dass nur wenige Fehler vorgekommen seien und dass Untersuchungen folgen würden.

Wichtige Punkte:

  • Belgien ist in Regionen unterteilt: Wallonien (französischsprachig) und Flandern (niederländischsprachig).
  • Die Regierungen bestehen immer aus Koalitionen von Parteien aus beiden Regionen.
  • Vlaams Belang, eine nationalistische Partei, wird aufgrund des „cordon sanitaire“ von der Macht ausgeschlossen.
  • Die aktuelle Koalition aus sieben Parteien brauchte 18 Monate, um gebildet zu werden.
  • Nach der Wahl 2010 dauerte die Regierungsbildung 541 Tage, was einen Weltrekord darstellt.

Probleme am Wahltag:

  • Wähler standen in Brüssel stundenlang in der Sonne an.
  • Das Rote Kreuz verteilte Wasser, um den Menschen bei der Hitze zu helfen.
  • Berichte über unterjähriges Wählen bei den Regional- und Bundeswahlen tauchten auf.
  • Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren durften bei den Europawahlen, aber nicht bei anderen Wahlen wählen.
  • Annelies Verlinden versprach, die Wahlfehler zu untersuchen.

Belgiens komplexe politische Struktur und regionale Spaltungen führen dazu, dass Koalitionsverhandlungen lang und herausfordernd sind. Frühere Erfahrungen zeigen erhebliche Verzögerungen bei der Regierungsbildung. Die Wahlergebnisse vom Sonntag erhöhen die Komplexität dieser Verhandlungen.

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