Klimawandel bedroht Meeresökosysteme im Nordatlantik und in der Arktis: Artenvielfalt steigt, Fischpopulationen sinken
BerlinNeue Forschung sagt erhebliche Veränderungen der Fischpopulationen im Nordatlantik und in der Arktis aufgrund des Klimawandels voraus. Eine Studie der Nord Universität konzentriert sich auf wichtige Fischbestände und das Risiko des lokalen Aussterbens von arktischen Bodenfischen bis zum Jahr 2100. Die Studie warnt, dass viele Arten ohne Schutzgebiete in den östlichen Regionen nicht überleben werden.
Ein Wissenschaftsteam analysierte Daten aus 16.345 Fischereierhebungen, die von 2004 bis 2022 ohne den Einsatz von Fischerbooten durchgeführt wurden. Sie untersuchten 107 Fischarten im Nordostatlantik, einschließlich der Barentssee. Mithilfe fortschrittlicher Computermodelle prognostizierten sie, wie sich die Verteilungen und Bestände dieser Fische bis zu den Jahren 2050 und 2100 unter drei verschiedenen Klimaszenarien verändern könnten.
Schlüsselbefunde:
- Zunahme der Artenvielfalt bei gleichzeitigem Rückgang der häufigsten Spezies
- Wanderung wärmeliebender Fische Richtung Norden
- Rückzug kälterer Arten
- Mögliche lokale Auslöschung arktischer Bodenfische bis Ende des Jahrhunderts
Eine Studie in Nature Communications zeigt, dass einige Warmwasserfische in die Arktis vordringen. Diese neuen Fische werden die traditionellen arktischen Fische jedoch nicht vollständig verdrängen. Dies könnte bedeuten, dass es insgesamt weniger Fische gibt, obwohl es mehr verschiedene Arten geben wird. Im Wesentlichen wird es eine größere Vielfalt an Fischarten geben, aber nicht so viele von den Fischen, die wir gewohnt sind.
Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Experten der Nord Universität in Norwegen, des Meeresforschungsinstituts (ICM-CSIC) in Barcelona, der Ecopath International Initiative (EII) in Barcelona und der Newcastle Universität in Großbritannien.
20. November 2024 · 07:17
Herausforderungen der Schüler: Konflikte, Klimawandel und Krisen
Dr. Cesc Gordó Vilaseca, Hauptautor der Studie von der Fakultät für Biowissenschaften und Aquakultur der Nord-Universität, erklärte, dass sich das arktische Barentssee-Gebiet schneller erwärmt als jede andere Region. Ihre Forschung zeigt, dass sich Fischgemeinschaften aufgrund dieser Erwärmung verändern. Er betonte auch, dass durch kontinuierliche Überwachung die Fischereien sich an diese Veränderungen anpassen können.
Dr. Fabrice Stephenson von der Universität Newcastle betonte die Bedeutung einer geplanten künftigen Fischerei-Verwaltung. Er erklärte, dass angesichts der zu erwartenden Klimaveränderungen unbedingt berücksichtigt werden müsse, wie sich diese auf die Fischbestände und deren Verbreitung auswirken könnten. Das Forschungsteam untersucht diese Fragen nun ausführlicher.
Der Klimawandel betrifft die gesamte Welt, nicht nur einzelne Regionen. Diese Studie zeigt, dass die arktischen Meeresökosysteme besonders anfällig sind. Veränderungen in den Fischbeständen werden die Biodiversität und Fischerei in großem Maßstab beeinflussen. Entscheidungsträger müssen diese Erkenntnisse nutzen, um nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken zu entwickeln.
Neue Forschung wirft bedeutende Fragen auf. Wie werden sich Fischereien anpassen, wenn es weniger, aber vielfältigere Fischbestände gibt? Können Verwaltungspläne mit diesen Veränderungen umgehen? Fortlaufende Forschung und flexible Ansätze werden entscheidend sein. Fortgeschrittene Modelle bieten bessere Einblicke, aber letztlich werden Anpassungen in der Praxis darüber entscheiden, wie erfolgreich wir sind.
Die Untersuchung weist auf eine komplexe Zukunft für Meeresfische im Nordatlantik und in der Arktis aufgrund der Klimaerwärmung hin. Sie hebt erhebliche Veränderungen in den Lebensräumen und Beständen der Arten hervor. Um diese Herausforderung zu bewältigen, sind dringend anpassungsfähiges Management und kontinuierliche Forschung erforderlich.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-49911-9und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Cesc Gordó-Vilaseca, Mark John Costello, Marta Coll, Alexander Jüterbock, Henning Reiss, Fabrice Stephenson. Future trends of marine fish biomass distributions from the North Sea to the Barents Sea. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-49911-915. November 2024 · 10:41
Klimawandel bedroht Ozeans Wächter: Plankton kämpft ums Überleben
14. November 2024 · 15:39
Wie kann Nahrungsmittelhilfe den Klimawandel effektiver bekämpfen?
Diesen Artikel teilen