Die transformative Kraft des Kinos: Wie Filme unsere Sicht auf die Welt verändern
BerlinEine neue Studie zeigt, dass Dokudramen die Denk- und Gefühlswelt von Menschen beeinflussen können. Psychologen der Stanford-Universität entdeckten, dass das Ansehen von "Just Mercy", einem Film über die Korrektur einer Fehlverurteilung, die Unterstützung für Reformen im Strafjustizsystem und das Mitgefühl für ehemals Inhaftierte steigert. Diese Untersuchung beleuchtet, wie Erzählungen das Verhalten beeinflussen können, und bietet neue Einblicke in die Wirkung des Geschichtenerzählens.
Filme und Medien haben die Kraft, die Denkweise der Menschen in der Gesellschaft zu beeinflussen. Dank ihrer weiten Verbreitung und der Darstellung verschiedener Perspektiven, die im Alltag oft übersehen werden, erfüllen sie diese Aufgabe äußerst wirkungsvoll.
- Emotionale Bindung: Filme wecken Gefühle, die Zahlen und Statistiken nicht hervorrufen können.
- Nachvollziehbarkeit: Erzählungen schaffen eine persönliche Verbindung mit den Zuschauern und fördern Empathie.
- Vielseitigkeit des Mediums: Filme überwinden Grenzen und erreichen ein unterschiedliches Publikum aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen.
Filme bieten mehr als bloße Unterhaltung. Werke wie "Just Mercy" ermöglichen es den Menschen, die Herausforderungen benachteiligter Gruppen besser zu verstehen. Zahlen sind wichtig, um ungerechte Muster zu erkennen, aber Geschichten sorgen dafür, dass Menschen emotional berührt werden.
Filme ermöglichen es, komplexe Themen verständlicher zu machen, indem sie tiefgehende persönliche Geschichten erzählen. Dadurch können sich Menschen leichter mit diesen Themen identifizieren, im Gegensatz zu bloßen Zahlen und Daten.
Erzählungen können die Art und Weise, wie Menschen über Politik und Gesellschaft denken, wesentlich verändern. Eine Studie hat gezeigt, dass Geschichtenerzählen die Unterstützung für Reformen im Strafjustizsystem erhöhen kann. Dies gilt für Menschen unterschiedlicher Herkunft und politischer Ansichten, was darauf hindeutet, dass Filme und Erzählungen das Potenzial haben, Wandel zu inspirieren.
Die Untersuchung verdeutlicht die bedeutende Rolle von Filmen bei der Beeinflussung unserer gesellschaftlichen Ansichten. Im Gegensatz zu Büchern erreichen Filme auch Menschen, die wenig lesen, und verbreiten dadurch wichtige soziale Botschaften einem breiteren Publikum. Durch die Darstellung von Geschichten aus dem echten Leben schaffen Filme eine Verbindung zu allen und fördern das gegenseitige Verständnis, was zu positiven Veränderungen beiträgt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Filme nicht nur zur Unterhaltung dienen können. Entscheidungsträger und Pädagogen könnten Filme nutzen, um Diskussionen über gesellschaftliche Themen anzustoßen und das Verständnis der Menschen dafür zu verbessern. Mit wachsendem Bewusstsein steigt die Chance auf positive Veränderungen, die durch diese kraftvollen Geschichten gefördert werden.
Filme wie "Just Mercy" sind mehr als bloße Unterhaltung; sie können gesellschaftliche Veränderungen anregen. Da Filme starke visuelle und emotionale Einflüsse haben, spielen sie eine bedeutende Rolle beim Bewusstmachen und Beeinflussen von Meinungen zu wichtigen sozialen Themen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1073/pnas.2322819121und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Marianne C. Reddan, Sydney B. Garcia, Golijeh Golarai, Jennifer L. Eberhardt, Jamil Zaki. Film intervention increases empathic understanding of formerly incarcerated people and support for criminal justice reform. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2024; 121 (44) DOI: 10.1073/pnas.2322819121Diesen Artikel teilen