Bahnbrechende Methode zur Erstellung stabiler 3D-Molekülstrukturen für eine effizientere Arzneimittelentwicklung
BerlinForscher der Universität Münster haben eine neuartige Methode zur Erzeugung dreidimensionaler molekularer Strukturen entwickelt. Sie verwenden molekulare Käfige, die verschiedene Atome enthalten und dadurch stabiler sind als herkömmliche flache Moleküle. Dieser Ansatz könnte die Arzneimittelentwicklung revolutionieren, indem er Medikamente stabiler und wirksamer macht. Der Prozess nutzt Licht zur Aktivierung eines speziellen Katalysators, der anschließend Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff zu einer Verbindung namens Bicyclobutan vereint.
Diese Entwicklung ist von großer Bedeutung, da sie mehrere wesentliche Probleme in der Pharmaindustrie angeht.
- Stabilität: Käfigartige 3D-Moleküle sind unter physiologischen Bedingungen stabiler als flache aromatische Ringe.
- Vielseitigkeit: Diese Strukturen ermöglichen einfache Modifikationen, was die Entwicklung vielfältiger Arzneimittelkandidaten erleichtert.
- Effizienz: Die neue Methode könnte die synthetischen Verfahren in der Arzneimittelentdeckung vereinfachen.
Aromatische Verbindungen werden häufig in der Medizin eingesetzt, können aber im Körper instabil werden und dadurch ihre Wirksamkeit verlieren. Forscher arbeiten daran, flache aromatische Strukturen in stabilere, dreidimensionale Varianten umzuwandeln, um die Zuverlässigkeit von Arzneimitteln zu erhöhen. Durch das Hinzufügen von Stickstoff und Sauerstoff—beides wichtige Elemente in der Arzneimittelentwicklung—kann zudem die Wirksamkeit dieser Strukturen verbessert werden, da sie entscheidend für die Wirkung vieler Medikamente sind.
Diese Methode nutzt Lichtenergie, um chemische Reaktionen auf eine innovative Weise auszulösen. Mit Hilfe von photochemischen Reaktionen können gezielt bestimmte Atome hinzugefügt werden, was die Herstellung komplexer Moleküle ermöglicht. Diese Technik verdeutlicht, wie wichtig die Photoredox-Katalyse wird, bei der Licht als chemischer Reaktant dient, in der modernen Synthesechemie. Sie eröffnet neue Möglichkeiten zur Schaffung von Molekülstrukturen, die zuvor schwer herzustellen waren.
Die möglichen Anwendungen dieser neuen Moleküle beschränken sich nicht nur auf die Medizin. Aufgrund ihrer starken und flexiblen Eigenschaften sind sie auch in der Materialwissenschaft nützlich. Wissenschaftler können diese Moleküle verwenden, um neue Arten von Kunststoffen oder winzige Materialien mit speziellen Eigenschaften zu entwickeln. Dieser Fortschritt eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz von dreidimensionalen Molekülstrukturen in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen.
Wissenschaftler der Universität Münster entwickeln innovative Ansätze im Bereich der molekularen Konstruktion, die bedeutende Fortschritte in der synthetischen Chemie, der Arzneimittelentwicklung und der Materialwissenschaft ermöglichen könnten. Durch die Integration von Heteroatomen in dreidimensionale Molekülstrukturen erhalten Chemiker nützliche Werkzeuge zur Schaffung fortschrittlicher Materialien und Medikamente.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41929-024-01239-9und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Chetan C. Chintawar, Ranjini Laskar, Debanjan Rana, Felix Schäfer, Nele Van Wyngaerden, Subhabrata Dutta, Constantin G. Daniliuc, Frank Glorius. Photoredox-catalysed amidyl radical insertion to bicyclo[1.1.0]butanes. Nature Catalysis, 2024; DOI: 10.1038/s41929-024-01239-9Diesen Artikel teilen