Was junge Menschen zur Bundeswehr zieht
BerlinDie Bundeswehr hat Nachwuchssorgen. Insbesondere seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ist die Zahl der Rekruten gesunken. Viele junge Leute entscheiden sich dennoch für eine Karriere bei der Bundeswehr. Was bewegt sie dazu?
Michael Dreßler, 33, ist Späteinsteiger. Die Bundeswehr liegt in seiner Familie. Er studierte Fahrzeugtechnik, aber die Luftwaffe reizte ihn mehr. Er schätzt die speziellen Qualifikationen und Aufstiegschancen. Auch Hendrik Holst, 23, hat sich für 16 Jahre verpflichtet. Sein Traum war es immer, Pilot zu werden. Belastungen wie Versetzungen und Auslandsaufenthalte hat er einkalkuliert, im Gespräch mit seiner Freundin abgesprochen.
Paula Menzel, 18, hat direkt nach dem Fachabitur den freiwilligen Grundwehrdienst angetreten. Sie ist Leichtathletin und hatte keine Berührungsängste mit der Bundeswehr, da ihr Verein gesponsert wurde. Familie und Freunde unterstützen sie.
Die Bundeswehr hat jedoch Probleme:
- Viel zu wenige Deutsche sind bereit, in der Bundeswehr zu dienen.
- Der Frauenanteil ist wieder gesunken und liegt bei nur 15 Prozent.
- Von 18.800 neuen Soldaten 2023 haben über 4.000 vorzeitig aufgehört.
Die Bundeswehr wirbt verstärkt auf Social Media, bietet Klassenausflüge und Vorträge in Schulen an. Sie betont Teamspirit, Kameradschaft und Abenteuererlebnisse. Trotzdem sprechen sich rund 60 Prozent der 18- bis 28-Jährigen gegen die Wehrpflicht aus.
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