Venezolaner klagen Maduro-Regime in Argentinien wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit an

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Durch Klaus Schmidt
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Venezolanische Flaggen mit Protestschildern in argentinischer Stadt.

BerlinMehrere Venezolaner haben vor einem argentinischen Gericht über schwere Menschenrechtsverletzungen unter Präsident Maduro berichtet. Die Anhörung begann am Donnerstag in Argentinien. Die Zeugen machen hochrangige Mitglieder der Nationalgarde für schwere Verbrechen verantwortlich. Sie behaupten, die Sicherheitskräfte hätten 2014 regierungskritische Proteste brutal niedergeschlagen. Dies habe zur Verhaftung, Folter und Tötung von Verdächtigen geführt. Mindestens 43 Menschen starben während der Unterdrückung.

Staatsanwälte betonen, dass die Verbrechen äußerst schwerwiegend sind und umgehend untersucht werden müssen. Zahlreiche Menschen sind aus Venezuela angereist, um der Anhörung beizuwohnen. In ihrem Heimatland hatten sie vergeblich versucht, Gerechtigkeit zu erlangen. Die Clooney Foundation, gegründet von George und Amal Clooney, leistet rechtliche Unterstützung.

Yasmine Chubin, Rechtsanwältin bei der Stiftung, erklärte:

  • "Sie kämpfen weiter darum, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen."
  • "Das Ausmaß der Gräueltaten in Venezuela umfasst tausende Todesfälle und zahlreiche andere Verletzungen wie Verfolgung, willkürliche Inhaftierungen, Folter und sexuelle Gewalt."

Venezolaner haben Schwierigkeiten, Verbrechen durch ihr eigenes Rechtssystem zu bekämpfen. Experten berichten, dass oft nur untergeordnete Beamte bestraft werden, während diejenigen an der Macht geschützt sind. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) begann 2018 nach einer Empfehlung von fünf lateinamerikanischen Ländern und Kanada mit einer Untersuchung. Diese Untersuchung befindet sich noch in den Anfängen. Im März lehnte das Gericht Venezuelas Versuch ab, die Untersuchung zu stoppen.

Die Regierung Maduro behauptet, sie hätten nichts falsch gemacht. Amtsträger erklären, dass sie selbst die Vorwürfe von Missbrauch überprüfen. Die universelle Gerichtsbarkeit erlaubt es nationalen Gerichten, Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu ahnden, egal wo sie begangen wurden. Menschenrechtsanwälte nutzen diese Regel zunehmend, weil sie die Arbeit des IStGH als zu langsam empfinden.

Ignacio Jovtis von der Clooney-Stiftung erklärte, dass sie konkrete Ergebnisse erwarten. Er erwähnte auch, dass hochrangige venezolanische Sicherheitsbeamte nach Buenos Aires ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt werden könnten. Der Fall wurde aus verschiedenen Gründen in Argentinien eingereicht.

  • Nähe zu Venezuela
  • Große Gemeinschaft venezolanischer Einwanderer
  • Argentiniens weitreichende Auslegung der universellen Gerichtsbarkeit

Argentinien begann 1983 nach der Rückkehr zur Demokratie mit der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen. Das Land hat Untersuchungen zu Verbrechen in Spanien, Nicaragua und Myanmar unternommen. In diesem Fall stellte eine Stiftung 15.000 Seiten an Dokumenten zur Verfügung. Argentinien startete die Ermittlungen nur einen Monat nach der Beschwerde der Stiftung. Details der Kläger werden aufgrund fortlaufender Risiken in Venezuela geheim gehalten.

Der Bundesanwalt Carlos Stornelli übernahm den Fall, stand jedoch für Kommentare nicht zur Verfügung. Die Anhörungen am Donnerstag und Freitag waren für die Kläger äußerst belastend und viele wurden emotional, als sie ihre Erlebnisse schilderten. Trotz allem herrschte im Gerichtssaal von Buenos Aires eine Atmosphäre der Hoffnung.

Diese Angelegenheit könnte vor den Wahlen in Venezuela am 28. Juli nicht zu Verhaftungen führen. Dennoch könnte sie das politische Klima beeinflussen. Jovtis betonte, dass sie echte Ergebnisse wollen und keine bloßen symbolischen Handlungen. Die Stiftung hat die Namen der Beschuldigten nicht bekannt gegeben, um zu verhindern, dass diese von dem Fall erfahren.

Das Rechtsteam in Argentinien arbeitet mit Hochdruck daran, die Verantwortlichen für Verbrechen in Venezuela zur Rechenschaft zu ziehen. Sie sind entschlossen, diesen Prozess zu einem Abschluss zu bringen.

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