Dringende Maßnahmen: Küstenstädte gegen den Klimawandel schützen

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Durch Kathy Schmidt
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Steigende Meeresspiegel bedrohen Küstenstädte mit Überschwemmungen.

BerlinKüstenstädte sind essenziell für die Weltwirtschaft und öffentliche Dienste. Doch sie leiden stark unter den Folgen des Klimawandels, wie steigenden Meeresspiegeln, häufigeren Stürmen, Überschwemmungen und Hitzewellen. Diese Bedrohungen erfordern schnelles Handeln zur Anpassung. Obwohl es Bemühungen gibt, diese Probleme anzugehen, sind viele der derzeitigen Strategien nicht umfassend genug, nicht schnell genug oder nicht effektiv genug. Dieses Manko stellt für Städte weltweit ein ernstes Problem dar, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Lage.

Professor Matthias Garschagen von der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchte 199 Städte in 54 Ländern. Wohlhabendere Regionen in Nordamerika und Europa setzen auf große Bauwerke wie Deiche und fortschrittliche Stadtplanung zum Schutz. Im Gegensatz dazu verlassen sich viele Gebiete in Afrika und Asien stärker auf individuelle Maßnahmen, wodurch Familien und Unternehmen alleine zurechtkommen müssen.

Wichtige Anliegen:

  • Anstieg des Meeresspiegels
  • Überschwemmungen
  • Sturmfluten und Zyklone
  • Erosion

Es gibt kaum Anhaltspunkte dafür, dass die gegenwärtigen Methoden langfristig das Risiko wirksam senken. Viele Städte bereiten sich auf Katastrophen vor, indem sie sich an vergangenen Ereignissen orientieren, ohne oft zu bedenken, wie diese Pläne in der Zukunft standhalten werden. Zum Beispiel bauen Städte Deiche, ohne dabei künftige wirtschaftliche Veränderungen und Bevölkerungswachstum zu berücksichtigen.

Eine bessere Zukunftsplanung ist möglich, wenn man messbare Faktoren heranzieht. Wir müssen berücksichtigen, wie sich die Verwundbarkeiten der Gesellschaft und das Wachstum der Städte verändern werden. Städte wie Jakarta und Lagos wachsen rasant, daher müssen verschiedene Szenarien und potenzielle Risiken vorhergesagt werden. Bessere Vorhersagemethoden können uns dabei helfen, zukünftige Risiken zu erkennen und uns darauf vorzubereiten.

Die Ergebnisse zeigen ein Ungleichgewicht in der Klimawandelforschung und den Anpassungsbemühungen weltweit. Die meisten Studien konzentrieren sich auf Städte in wohlhabenderen Ländern, während ärmere Länder weniger Beachtung finden. Mehr Forschung in diesen unterrepräsentierten Gebieten kann globale Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels verbessern. Durch das Verständnis der unterschiedlichen Herausforderungen in jeder Region können wir bessere Politiken und Lösungen entwickeln.

Im Globalen Süden besteht ein enormer Bedarf an verbesserten Forschungs- und Anpassungsmaßnahmen. Diese Regionen sind oft am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen, verfügen jedoch nicht über ausreichende Ressourcen, um diese angemessen zu bewältigen. Ein Beispiel hierfür sind die Küstengebiete in Bangladesch, die häufig schwere Überschwemmungen erleben, jedoch nur begrenzte Mittel für umfangreiche ingenieurtechnische Lösungen haben.

Küstenstädte müssen nachhaltige und umweltfreundliche Strategien entwickeln, um sich an den Klimawandel anzupassen. Umfassende und integrative Forschung kann dabei helfen, bessere Politiken und technische Lösungen zu erarbeiten, um die Auswirkungen des Klimawandels weltweit zu minimieren. Da der Klimawandel rapide voranschreitet und viele Regionen gefährdet, ist sofortiges Handeln unerlässlich.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s44284-024-00106-9

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Mia Wannewitz, Idowu Ajibade, Katharine J. Mach, Alexandre Magnan, Jan Petzold, Diana Reckien, Nicola Ulibarri, Armen Agopian, Vasiliki I. Chalastani, Tom Hawxwell, Lam T. M. Huynh, Christine J. Kirchhoff, Rebecca Miller, Justice Issah Musah-Surugu, Gabriela Nagle Alverio, Miriam Nielsen, Abraham Marshall Nunbogu, Brian Pentz, Andrea Reimuth, Giulia Scarpa, Nadia Seeteram, Ivan Villaverde Canosa, Jingyao Zhou, Matthias Garschagen. Progress and gaps in climate change adaptation in coastal cities across the globe. Nature Cities, 2024; DOI: 10.1038/s44284-024-00106-9
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