Klimawandel enthüllt: Wie er Wetterextreme wie Sturm "Boris" verschärft und beeinflusst

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Stürmische Himmel über schmelzenden Polar-Eiskappen.

BerlinForscher des Alfred-Wegener-Instituts haben eine neue Methode entwickelt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wetter zu untersuchen. Mit dieser Methode entdeckten sie, dass der Sturm "Boris", der in Mittel- und Osteuropa schwere Überschwemmungen verursachte, aufgrund der aktuellen globalen Erwärmung etwa neun Prozent mehr Regen brachte, als es sonst der Fall gewesen wäre. Dies verdeutlicht, wie der Klimawandel extreme Wetterereignisse verschärft.

Die "Storyline"-Methode ermöglicht es Wissenschaftlern, Wetterszenarien mit und ohne die Auswirkungen des Klimawandels zu betrachten. Diese Technik vermittelt ein klareres Bild davon, wie die Erderwärmung das Wetter verändert. Im Gegensatz zu Studien, die nur die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses aufgrund des Klimawandels schätzen, bieten Storylines einen direkteren Einblick.

Wissenschaftler führen eine "Was wäre wenn?"-Analyse durch, indem sie die Hintergrundklimabedingungen in Modellen verändern. Dazu verwenden sie Beobachtungsdaten, um das Modell durch "Nudging" an realistische Wetterbedingungen anzupassen. Dies ermöglicht einen detaillierten Vergleich zwischen aktuellen Wetterereignissen und hypothetischen Szenarien ohne Klimawandel.

Diese Methode ist nützlich, da sie Klimaveränderungen für Menschen verständlich vermittelt. Technische Klimamodelle haben oft Schwierigkeiten, globale Daten mit lokalen Wetterereignissen in Verbindung zu bringen. Geschichten erleichtern das Verständnis dieser Veränderungen, da sie unmittelbare Auswirkungen auf extremes und alltägliches Wetter zeigen, und nicht nur langfristige Trends.

Der Ansatz der Storyline-Methode verwendet eine Technik namens „Nudging“, um Klimamodelle enger an die realen Wetterbedingungen anzupassen. Dies geschieht durch die Einbindung aktueller Winddaten, die in dieser Studie aus der ERA5-Reanalyse des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen stammen. Durch die Anpassung von Klimafaktoren wie Treibhausgasniveau und Meerwassertemperaturen können Wissenschaftler verschiedene Wetterszenarien untersuchen. Diese detaillierte Methode hilft dabei, Anzeichen des Klimawandels selbst in spezifischen lokalen Wetterereignissen zu erkennen.

Das AWI hat ein öffentlich zugängliches Tool entwickelt, das nahezu in Echtzeit Informationen zu Temperatur- und Niederschlagsveränderungen weltweit bereitstellt, um das Verständnis für den Klimawandel zu fördern. Dieses Online-Werkzeug spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Klimaproblemen, da es verdeutlicht, wie menschliche Aktivitäten das Klima beeinflussen, und dazu anregt, neue Lösungen zu finden.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s43247-024-01847-0

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Marylou Athanase, Antonio Sánchez-Benítez, Eva Monfort, Thomas Jung, Helge F. Goessling. How climate change intensified storm Boris’ extreme rainfall, revealed by near-real-time storylines. Communications Earth & Environment, 2024; 5 (1) DOI: 10.1038/s43247-024-01847-0
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