Heftiger Streit im Parlament: Straßenhundegesetz sorgt für Massentötungsangst

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Streunende Hunde im Tierheim mit sichtbarem Kastrationsschild.

BerlinTürkische Abgeordnete streiten über neues Gesetz zur Kontrolle der Streunerhundepopulation. Der Entwurf des Gesetzes, der der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, stößt auf heftigen Widerstand. Tierschützer sind besorgt, dass der Plan zur Tötung vieler Streunerhunde führen könnte.

Der überarbeitete Gesetzentwurf enthält mehrere wichtige Maßnahmen:

  • Gemeinden sind verpflichtet, streunende Hunde von den Straßen zu entfernen.
  • Diese Hunde werden in Tierheime gebracht, wo sie kastriert und sterilisiert werden.
  • Kranke Hunde, solche mit Verdacht auf Tollwut oder aggressivem Verhalten, werden eingeschläfert.
  • Die Gemeinden müssen bis 2028 neue Tierheime bauen oder bestehende verbessern.

Trotz dieser Veränderungen sind viele Menschen weiterhin besorgt. Aktivisten befürchten besonders, dass Städte sich dazu entscheiden könnten, viele streunende Hunde zu töten anstatt Unterkünfte zu bauen. Sie argumentieren, dass frühere Regelverstöße das aktuelle Problem der steigenden Zahl an streunenden Hunden verursacht haben.

Die Parlamentsdebatte begann turbulent. Zunächst forderte der Ausschussvorsitzende Medien, NGO-Vertreter und andere Beobachter auf, den Raum zu verlassen, da es nicht genügend Platz gab. Später wurde die Sitzung jedoch in einen größeren Raum verlegt.

Die Bevölkerung ist empört. Seit zwei Tagen demonstrieren Aktivisten vor dem türkischen Parlament. Sie lehnen das Gesetz vehement ab und rufen Parolen wie „Gesetz zurückziehen!“ und „Wir werden kein Massaker zulassen.“

Türkische Parteien uneinig über Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Straßenhunde

Die politischen Parteien in der Türkei sind sich in dieser Angelegenheit uneinig. Die größte Oppositionspartei, die Republikanische Volkspartei, sowie andere kleinere Parteien lehnen den Gesetzentwurf ab. Sie sind der Meinung, dass die konsequente Durchsetzung bestehender Gesetze ausreichen würde, um die Population der Straßenhunde zu regulieren. Dagegen unterstützen Präsident Erdogans Regierungspartei und ihre nationalistischen Partner, die im Parlament die Mehrheit haben, den Gesetzentwurf. Es wird erwartet, dass dieser bei der endgültigen Abstimmung im Parlament angenommen wird.

Aktuelle Daten haben eine Debatte ausgelöst. Ein Bericht der Vereinigung für Sichere Straßen und Lebensrechteschutz besagt, dass seit 2022 65 Menschen durch Angriffe von Straßenhunden ums Leben gekommen sind. Präsident Erdogan erwähnte zudem, dass in den letzten fünf Jahren mindestens 55 Menschen bei mehr als 3.500 Verkehrsunfällen starben, die durch Fahrer verursacht wurden, die versuchten, streunenden Hunden auszuweichen. Er äußerte außerdem Besorgnis über das steigende Risiko von Tollwut.

Früher in diesem Jahr versprach die Regierung, das Problem der streunenden Hunde zu lösen, nachdem ein Kind in Ankara von streunenden Hunden verletzt wurde. Laut den aktuellen Vorschriften sollen streunende Hunde eingefangen, kastriert oder sterilisiert und an ihren Fundort zurückgebracht werden. Diese Regeln werden jedoch nicht konsequent befolgt, was laut Tierschutzgruppen zu einem deutlichen Anstieg der Anzahl streunender Hunde führt.

Die Lage ist komplex und erfordert schnelles Handeln, aber die vorgeschlagenen Lösungen sind höchst umstritten. Könnten bestehende Vorschriften eingehalten werden, wäre es möglich, das Problem zu lösen, ohne viele Hunde töten zu müssen. Die nächsten Schritte der Regierung werden eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie sich die Situation entwickelt.

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