US-Topdiplomat besucht Beirut nach intensiveren Grenzangriffen zwischen Israel und Libanon

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Durch Klaus Schmidt
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Grenzzaun mit Rauch im Hintergrund aufsteigend.

BerlinAmos Hochstein, ein leitender Berater von US-Präsident Joe Biden, traf sich am Dienstag mit Beamten in Beirut, um eine diplomatische Lösung zu suchen und einen größeren Krieg zu verhindern. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen im Oktober haben die grenzüberschreitenden Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah zugenommen. Die Situation verschärfte sich letzte Woche, als Israel einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur tötete.

Amos Hochstein traf sich dringend mit libanesischen Beamten. Grenzüberschreitende Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah sind inzwischen häufig. Die Angriffe der Hisbollah nahmen zu, nachdem einer ihrer ranghohen Kommandanten getötet wurde. Tausende Menschen auf beiden Seiten mussten ihre Häuser verlassen. Israels Luftangriffe auf den Libanon haben über 400 Menschen getötet, von denen viele Kämpfer waren.

Die Hisbollah begann nach dem Ausbruch des Israel-Hamas-Krieges am 7. Oktober mit Angriffen auf Israel. Die meisten Kämpfe finden in Grenznähe statt. Der Konflikt hat sich in letzter Zeit verschärft. Durch israelische Angriffe wurden in Libanon über 400 Menschen, hauptsächlich Hisbollah-Kämpfer, getötet, darunter aber auch mindestens 70 Zivilisten. Im Norden Israels sind 16 Soldaten und 11 Zivilisten ums Leben gekommen.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu löste vor einer Woche sein Kriegskabinett auf. Benny Gantz, ein ehemaliger Militärchef und wichtiger Partner, verließ das Kabinett, da er mit dem Umgang des Krieges unzufrieden war. Der Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza über 37.100 Menschen das Leben gekostet. Zudem hat der Konflikt die Versorgung der Palästinenser mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Gütern zum Erliegen gebracht.

Netanyahus Entscheidung erfolgte nach einer Woche heftiger Kämpfe. Hezbollah schickte Hunderte von Drohnen und Raketen. Das israelische Militär reagierte mit Angriffen auf Hezbollah-Ziele. Beide Seiten pausierten kurz, möglicherweise wegen des muslimischen Feiertags Eid al-Adha.

Der US-Gesandte Amos Hochstein erklärte, der Konflikt sei sehr ernst. Er drängte Hamas, einem von den USA unterstützten Waffenstillstands- und Geiselaustauschabkommen zuzustimmen. Hochstein ist der Auffassung, dass dies auch den Konflikt im Libanon beenden könnte. Er besuchte am Vortag Israel und traf anschließend den Sprecher des libanesischen Parlaments, Nabih Berri, der eine wichtige Verbindung zwischen Washington und der Hisbollah darstellt.

Das Oberste Gericht Israels befasste sich am Dienstag mit einem Gesetz, das dem nationalen Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir mehr Macht über die Polizei verleiht. Ben-Gvir wurde bereits achtmal wegen verschiedener Straftaten verurteilt, darunter Rassismus und Unterstützung einer jüdischen Terrorgruppe. Als Minister hat er hartes Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten unterstützt und Polizeibeamte verteidigt, die beschuldigt werden, übermäßige Gewalt angewendet zu haben. Kritiker argumentieren, dass das Gesetz Ben-Gvir zu viel Kontrolle über polizeiliche Ermittlungen gibt.

Ein israelisches Gericht hatte zuvor eine einstweilige Verfügung erlassen, die Ben-Gvir daran hinderte, in Ermittlungen einzugreifen. Am Montag geriet die Polizei in Jerusalem wegen ihres harten Vorgehens gegen Demonstranten, die vorgezogene Neuwahlen forderten, in die Kritik. Mehrere Demonstranten wurden verletzt, darunter eine freiwillige Ärztin, die von einem Wasserwerfer ins Gesicht getroffen wurde und möglicherweise ihr Augenlicht verliert. Die Polizei teilte mit, dass bei dem Protest auch vier Beamte verletzt wurden.

Amos Hochstein setzt auf Diplomatie, um einen größeren Krieg zu verhindern. Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah eskaliert zunehmend. Netanyahu hat sein Kriegskabinett aufgelöst, nachdem einige wichtige Mitglieder ausgeschieden waren. Hisbollah und Israel liefern sich fast täglich Feuergefechte. Das israelische Oberste Gericht prüft derzeit ein umstrittenes Gesetz zur Polizeiaufsicht.

Die Lage bleibt weiterhin angespannt und unsicher. Diplomaten setzen alles daran, eine Lösung zu finden und arbeiten unermüdlich daran.

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