Schwedens Bärenjagd startet trotz Alarm über schwindende Bestände
BerlinEinbruch in Schwedens Bärenpopulation
Schweden hat seine jährliche Jagdsaison für Braunbären eröffnet, was Naturschützern Sorge bereitet, weil die Zahl der Bären abnimmt. In letzter Zeit ist die Bärenpopulation um 20% gesunken. Lizenzierte Jagd wird für diesen Rückgang verantwortlich gemacht, da im letzten Jahr 649 Bären getötet wurden, 622 im Jahr 2022 und 501 im Jahr 2021.
Die Schwedische Umweltschutzbehörde (SEPA) schätzte die Bärenpopulation im Jahr 2017 auf etwa 2900 Tiere. Berichten zufolge stieg ihre Zahl von 2018 bis 2020 leicht an, bevor anschließend ein Rückgang zu beobachten war, der Besorgnis auslöste.
Die Vorschriften für die Bärenjagd sind äußerst streng. Nach Angaben der SEPA:
- Endet die Bärenjagdsaison am 15. Oktober 2024.
- Darf die Bärenjagd nur unter streng kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden.
- Vergibt jedes Landkreis eine begrenzte Anzahl von Jagdlizenzen.
- Können zusätzliche Bären außerhalb der lizenzierten Quote in Notwehr erlegt werden.
Jagd auf Bären in Värmland: Saison vorzeitig beendet
Die aktuelle Jagdsaison, einschließlich des neuen Gebiets Värmland, steht bereits unter Kritik. Am Mittwoch stellte Värmland seine Bärenjagd ein, nachdem Jäger drei Bären erlegt hatten und somit das Limit erreicht war. Die schnelle Schließung der Saison zeigt, wie genau die Grenzen überwacht werden, verdeutlicht aber auch, wie wenig Spielraum für Fehler bei der Bärenzählung bleibt.
Die Bärenjagd in Schweden soll die Bärenpopulation regulieren und gleichzeitig die Art schützen. In Schweden bedecken Wälder etwa 70% des Landes, daher ist Lebensraum normalerweise kein Problem. Dennoch nimmt die Zahl der Bären ab, was auf andere Probleme wie übermäßige Jagd und möglicherweise Nahrungsmangel hinweist.
Schweden hat eine 1.600 Kilometer lange Grenze zu Norwegen, wo Bärenjagd verboten ist. Aufgrund dieses Unterschieds könnten Bären nach Norwegen ausweichen, um der Jagd zu entgehen, was die Ökosysteme beider Länder beeinflusst.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich stark im Gewicht. Männchen bringen zwischen 100 und 250 Kilogramm auf die Waage, während Weibchen nur 60 bis 100 Kilogramm wiegen. Beide Geschlechter können jedoch eine Schulterhöhe von bis zu 135 Zentimetern erreichen.
Schwedens kontrollierte Jagdmethoden sind lobenswert, doch Naturschützer fordern eine Überprüfung aufgrund der jüngsten Veränderungen in der Population. Ziel sollte sein, Jagdpraktiken anzuwenden, die die Bärenpopulation langfristig gesund erhalten. Dies bedeutet nicht nur die Einhaltung von Jagdquoten, sondern auch die Verbesserung von Naturschutzmaßnahmen, um Bedrohungen wie Lebensraumverlust und Nahrungsknappheit zu reduzieren.
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