Schlupflöcher im Jugendschutz: E-Zigaretten und die gefahrvolle Lücke
BerlinDer Schwarzmarkt für E-Zigaretten wächst schnell. Ein Branchenverband warnt vor Risiken für den Jugendschutz. Bei Testkäufen in Berlin zeigte sich, dass in etwa 75 Prozent der Shisha-Shops illegale E-Zigaretten verkauft wurden. Auch 20 Prozent der Kioske und Spätis boten unerlaubte Produkte an. Viele dieser Fälschungen haben zu hohen Nikotingehalt und zu große Füllmengen.
Jugendliche sind besonders betroffen. Der Gesetzgeber verbietet seit April 2016 den Verkauf von E-Zigaretten an unter 18-Jährige. Doch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) fand heraus, dass 6,7 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen aktuell dampfen. 17 Prozent haben es schon einmal probiert.
Die WHO beschuldigt die Industrie, mit Tricks Kinder süchtig zu machen. Bunte Farben und Comicfiguren ziehen junge Menschen an. Beliebte Geschmacksrichtungen wie Kaugummi oder Vanilleeis zielen deutlich auf Kinder.
Problempunkte
- Mangelhafte Kontrollen
- Zu geringe Bußgelder
- Indirekte Werbung durch Influencer und Medien
Gesundheitsorganisationen fordern strengere Maßnahmen. Australien erlaubt E-Zigaretten jetzt nur noch in Apotheken. Auch in Deutschland sollten Verkaufsstellen begrenzt und Einweg-E-Zigaretten verboten werden, so der Bundesdrogenbeauftragte.
Heute · 06:11
Union und BSW: Koalitionsvision auf wackeligen Füßen
Diesen Artikel teilen