Putins umstrittener Mongolei-Besuch trotz internationalem Haftbefehl des IStGH

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Durch Ernst Müller
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Mongolische Fahnen wehen vor einem Regierungsgebäude in der Dämmerung.

BerlinDer russische Präsident Wladimir Putin besuchte kürzlich die Mongolei trotz eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH). In Ulaanbaatars Hauptplatz wurde er von einer Ehrengarde feierlich empfangen. Zusammen mit dem mongolischen Präsidenten Ukhnaa Khurelsukh ehrte er eine Statue von Dschingis Khan, bevor offizielle Gespräche begannen.

Der IStGH beschuldigt Putin, in die Entführung von Kindern aus der Ukraine während des anhaltenden Konflikts verwickelt zu sein. Die Europäische Union ist besorgt über seinen Besuch, da die Mongolei seit 2002 gesetzlich verpflichtet ist, die Regeln des IStGH zu befolgen.

Putins Besuch: Ein bedeutendes Ereignis

Putin besucht nach fünf Jahren erstmals wieder die Mongolei. Der Besuch fällt mit dem 85. Jahrestag eines sowjetisch-mongolischen Militärsieges über Japan zusammen. Über 50 Russen im Ausland forderten die Mongolei dazu auf, Putin bei seiner Ankunft zu verhaften. Putins Auslandsreisen werden als Versuche gesehen, seine weltweite Isolation aufgrund des Ukraine-Konflikts zu durchbrechen.

Mongoleis Entscheidung, Putin zu empfangen, ist bedeutsam. Dieser Schritt könnte seine Beziehungen zu westlichen Ländern, insbesondere zu denen, die sich auf internationales Recht und Menschenrechte konzentrieren, beeinträchtigen. Die Europäische Union hat die mongolischen Führung dazu aufgerufen, ihre Pflichten gemäß dem Römischen Statut zu erfüllen. Jetzt steht die Mongolei vor einer schwierigen Wahl zwischen der Einhaltung internationaler Gesetze und der Aufrechterhaltung ihrer guten Beziehungen zu Russland.

Putins Besuch fällt mit dem Jahrestag einer historischen Schlacht zusammen. Dies verfolgt zwei Ziele: Es betont die militärischen Verbindungen zwischen Russland und der Mongolei und lenkt die Aufmerksamkeit von aktuellen Kontroversen um Putin ab. Das Jubiläum ermöglicht beiden Ländern, das Treffen als Teil ihrer gemeinsamen Geschichte darzustellen, ohne Bezug zu aktuellen politischen Themen.

Putin hat kürzlich China, Nordkorea, Vietnam und Kasachstan besucht. Dies zeigt, dass er trotz zunehmender Sanktionen und Druck seitens westlicher Länder weiterhin eine aktive Rolle in den globalen Angelegenheiten anstrebt. Das Ziel des Kremls scheint darin zu bestehen, stärkere Beziehungen aufzubauen und Unterstützung von nicht-westlichen Nationen zu gewinnen.

Länder jenseits westlicher Einflussbereiche gewinnen an Bedeutung für diplomatische und strategische Maßnahmen. Das Treffen zwischen der Mongolei und Putin verdeutlicht, wie Staaten ihre eigenen Interessen trotz des Drucks größerer internationaler Gruppierungen und Allianzen wahren.

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