Norwegen: Klage nach jahrzehntelangem Tausch von Babys im Krankenhaus

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Krankenhaus-Identifikationsarmbänder mit vertauschten Namensschildern.

BerlinZwei norwegische Frauen in ihren 70ern erfuhren fast sechzig Jahre später, dass sie bei der Geburt vertauscht wurden. Dies geschah in einem Krankenhaus in Norwegen. Der Grund für die Entdeckung war ein DNA-Test, der ergab, dass sie nicht biologisch mit den Familien verwandt sind, die sie aufgezogen haben. Infolgedessen gibt es nun rechtliche Schritte gegen den norwegischen Staat wegen dieses gravierenden Fehlers, der so lange unbemerkt blieb.

Wichtige Einzelheiten zum Fall sind:

Verwechslung im Krankenhaus: Falsche Identitäten über Jahrzehnte hinweg

Im Jahr 1965 fand in einem Krankenhaus in Eggesbønes eine Verwechslung statt. Eine der betroffenen Frauen entdeckte 2021 durch einen DNA-Test die Wahrheit. Die andere Familie wusste bereits seit 1981 von der Verwechslung, entschied sich jedoch zunächst gegen rechtliche Schritte. Die norwegischen Gesundheitsbehörden wurden 1985 informiert, zogen es jedoch vor, die betroffenen Familien nicht zu benachrichtigen.

Wichtige Bedenken über das Funktionieren des norwegischen Gesundheitssystems in den 1960er Jahren

Dieser Fall hat erhebliche Fragen über die Funktionsweise der norwegischen Gesundheitsdienste in den 1960er Jahren aufgeworfen. Damals wurden Neugeborene oft in einem Bereich der Krankenhäuser untergebracht, während ihre Mütter sich anderswo aufhielten, was manchmal zu Verwechslungen führte. Über viele Jahre hinweg fühlten sich die beiden Frauen unbehaglich und entfremdet, ohne den Grund zu kennen. Erst mit der Verfügbarkeit von DNA-Tests konnte eine der Frauen ihre wahre Vergangenheit aufdecken.

Die Klage unterstreicht die Notwendigkeit, dass öffentliche Einrichtungen wichtige Informationen zeitnah mit der Bevölkerung teilen. Die Verzögerung bei der Wahrheitsoffenlegung hat das Leben der Betroffenen erheblich beeinflusst. Eine Frau verpasste die Gelegenheit, ihren leiblichen Vater zu treffen, der mittlerweile verstorben ist. Diese Vorfälle haben das öffentliches Interesse und Besorgnis geweckt und führten zu Diskussionen darüber, wie ähnliche Situationen in Zukunft verhindert werden können.

Norwegens Gesundheitsministerium erklärte, dass es keine Kenntnis von ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit habe, was zu einem Mangel an historischer Verantwortung führt. Dennoch berichten Medien über mehrere Verwechslungen im Krankenhaus Eggesbønes in den 1950er- und 1960er-Jahren. Trotz dieser Berichte plant die Regierung keine offizielle Untersuchung der damaligen Ereignisse.

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Probleme in Bezug auf Krankenhausverfahren und Dokumentenführung. Er verdeutlicht, wie essenziell es für Gesundheitsämter ist, klar und zügig zu kommunizieren. Die Öffentlichkeit und die betroffenen Familien haben ein Recht darauf zu erfahren, wie diese Fehler passieren konnten und welche Maßnahmen ergriffen werden, um sie zukünftig zu verhindern. Der Fall wirft zudem ethische Fragen über die Verantwortung des Staates auf und wie sich dies auf Menschen auswirkt, die lange Zeit mit einer falschen Identität gelebt haben.

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