Nanoplastik stört Antibiotika: Wie winzige Partikel zur Antibiotikaresistenz beitragen können

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Mikroskopische Ansicht von Nanoplastik und Antibiotika-Interaktion.

BerlinWinzige Plastikpartikel beeinträchtigen antibiotische Wirkung

Eine Untersuchung von Forschern der MedUni Wien, der Universität Bonn und der Universität Debrecen zeigt, dass winzige Plastikpartikel die Wirkung von Antibiotika beeinflussen können. Diese Partikel könnten Antibiotika weniger wirksam machen und Bakterien helfen, Resistenzen zu entwickeln. In der Studie wurde untersucht, wie gängige Kunststoffe mit Tetracyclin, einem Antibiotikum zur Behandlung verschiedener Infektionen, interagieren. Die Arten von Kunststoffen, die analysiert wurden, sind:

  • Polyethylen (PE)
  • Polypropylen (PP)
  • Polystyrol (PS)
  • Nylon 6,6 (N66)

Nylon 6,6, das häufig in Kleidung verwendet wird, haftet stark an Antibiotika. Diese winzigen Plastikpartikel, die weniger als 0,001 Millimeter groß sind, finden sich viel häufiger in Innenräumen als im Freien. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass sie aus Textilien stammen und eingeatmet werden können, was möglicherweise die Wirkung von Antibiotika beeinträchtigt.

Wenn Antibiotika wie Tetracyclin an winzige Plastikpartikel binden, können sie im Körper weniger wirksam sein. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Antibiotika, vermindert deren Wirkung und kann Nebenwirkungen hervorrufen. Die Studie ergab zudem, dass diese Mikrokunststoffe Antibiotika in bestimmten Bereichen konzentrieren können, was besorgniserregend ist, da dies zu einer Zunahme der Antibiotikaresistenz führen könnte. Angesichts der weltweit steigenden Antibiotikaresistenz ist es wichtig, diese Wechselwirkungen besser zu verstehen.

Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung. Nanoplastik wird in unserem täglichen Umfeld immer häufiger, vor allem in Innenräumen durch Stoffe, und könnte unsere Gesundheit gefährden. Die Auswirkungen sind nicht nur direkt; sie könnten auch medizinische Behandlungen beeinträchtigen. Diese Beeinträchtigung könnte dazu führen, dass Antibiotika weniger wirksam sind, was höhere Dosen und längere Krankheitsverläufe erfordert und die Behandlung erschwert.

Die Untersuchung der Wechselwirkungen von Antibiotika und Nanoplastik könnte zu weiterführenden Studien führen. Zukünftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, wie andere Medikamente in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt werden. Nanoplastik in der Umwelt wirft Bedenken hinsichtlich ihrer Bewältigung auf. Mit zunehmendem Wissen über gesundheitliche Auswirkungen ist es wichtig, Wege zu finden, um die Exposition zu verringern und diese Risiken anzugehen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41598-024-75785-4

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Leonard Dick, Patrick R. Batista, Paul Zaby, Gabriele Manhart, Verena Kopatz, Lukas Kogler, Verena Pichler, Florian Grebien, Vince Bakos, Benedek G. Plósz, Nikola Zlatkov Kolev, Lukas Kenner, Barbara Kirchner, Oldamur Hollóczki. The adsorption of drugs on nanoplastics has severe biological impact. Scientific Reports, 2024; 14 (1) DOI: 10.1038/s41598-024-75785-4
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