Bakterielle Therapie: Neues Verfahren gegen Krebs bietet Hoffnung auf schonende Behandlung ohne Nebenwirkungen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Mikroskopische Ansicht von Bakterien, die Krebszellen angreifen.

BerlinForscher in Japan haben eine innovative Methode entwickelt, um Bakterien im Kampf gegen Krebs einzusetzen. Diese Methode nutzt die natürliche Fähigkeit der Bakterien, Tumore zu erkennen und zu zerstören, und könnte eine krebsbehandelnde Möglichkeit ohne die üblichen Nebenwirkungen der Standardtherapien bieten. Das Verfahren wurde am Japan Advanced Institute of Science and Technology (JAIST) entwickelt und zielt darauf ab, diese Bakterien sicherer und effektiver für den Einsatz in der Krebsbekämpfung zu machen.

Die Forschung untersucht eine Bakteriengruppe namens AUN, zu der Proteus mirabilis und Rhodopseudomonas palustris gehören. Diese Bakterien können in positiver Weise mit Tumorzellen interagieren. Sie sind vielversprechend für die gezielte Behandlung solider Tumore, da sie in der Lage sind, diese zu durchdringen. Um diese Bakterien sicher zu kultivieren, nutzten die Wissenschaftler ein spezielles Gerüst aus Polydimethylsiloxan (PDMS) und Titandioxid (TiO2). Diese Methode verbessert die Fähigkeit der Bakterien, Tumore anzuvisieren, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass sie keine Infektionen verursachen oder das Immunsystem aktivieren.

Diese neue Methode bietet mehrere wesentliche Vorteile: Sie hat stärkere krebsbekämpfende Eigenschaften, da die Bakterien verschiedene Arten von Krebszellen besser zerstören können. Außerdem wurde sie sicher an Tieren wie Mäusen und Hunden getestet und könnte innerhalb der nächsten zehn Jahre zu klinischen Studien am Menschen führen.

Diese Methode nutzt TiO2, um bei Lichteinwirkung reaktive Sauerstoffspezies zu erzeugen, welche die bakterielle Aktivität kontrolliert verringern. Dadurch werden die Bakterien sicherer für therapeutische Anwendungen. Forscher testeten diese Methode weiter, indem sie ein mit Gerüst verstärktes AUN an Mäusen mit Brustkrebs anwendeten, mit vielversprechenden Ergebnissen. Die behandelten Mäuse zeigten bessere Überlebensraten, selbst bei Medikamentenresistenten Krebsarten.

Neue Ansätze im Kampf gegen medikamentenresistente Krebsarten

Die Untersuchung eröffnet vielversprechende Ansätze für künftige Krebstherapien, insbesondere gegen resistente Tumortypen. Die Interaktion von Bakterien und Immunzellen wie T-Zellen und Makrophagen im Tumor-Mikromilieu scheint entscheidend für die Bekämpfung von Krebs zu sein. Obwohl noch viele Hürden bestehen, könnte diese Forschung neue biologische Therapieansätze im Kampf gegen Krebs ermöglichen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cej.2024.156378

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Mikako Miyahara, Yuki Doi, Naoki Takaya, Eijiro Miyako. Photocatalytic scaffolds enhance anticancer performances of bacterial consortium AUN. Chemical Engineering Journal, 2024; 499: 156378 DOI: 10.1016/j.cej.2024.156378
Wissenschaft: Neueste Nachrichten
Weiterlesen:

Diesen Artikel teilen

Kommentare (0)

Kommentar veröffentlichen
NewsWorld

NewsWorld.app ist der kostenlose Premium-Nachrichtenseite in Deutschland. Wir bieten unabhängige und hochwertige Nachrichten, ohne pro Artikel zu berechnen und ohne ein Abonnementmodell. NewsWorld ist der Ansicht, dass allgemeine, geschäftliche, wirtschaftliche, technische und Unterhaltungsnachrichten auf hohem Niveau kostenlos zugänglich sein sollten. Darüber hinaus ist NewsWorld unglaublich schnell und verwendet fortschrittliche Technologie, um Nachrichtenartikel in einem äußerst lesbaren und attraktiven Format für den Verbraucher zu präsentieren.


© 2024 NewsWorld™. Alle Rechte vorbehalten.