Neue Forschungsmethoden zur Bewältigung globaler Krisen: Risiken umfassend verknüpfen und verstehen
BerlinIn einer Zeit zahlreicher globaler Herausforderungen bemühen sich Wissenschaftler, die Zusammenhänge dieser Probleme besser zu verstehen. Dr. Alexandre Pereira Santos, Forscher am Institut für Geografie der LMU, hat eine neue Methode zur Verbesserung der Risikoanalyse eingeführt. Diese Methode vereint verschiedene Fachrichtungen und untersucht, wie unterschiedliche Risiken wie Klimakatastrophen, Pandemien und Konflikte aufeinander einwirken. Durch die Analyse dieser Zusammenhänge können Entscheidungsträger bessere Strategien entwickeln, die die spezifischen Gegebenheiten jeder Situation berücksichtigen.
Ein kürzlich in One Earth veröffentlichter Artikel stellt ein neues Modell vor, das Methoden aus Klimawissenschaften und Sozialwissenschaften verbindet. Dieses Modell ermöglicht ein tiefgehendes Verständnis von komplexen Krisen, indem es unterschiedliche Perspektiven, Zeitrahmen und soziale Bereiche verbindet. Es berücksichtigt verschiedene Einflüsse, um die Komplexität der Krisen beizubehalten und gleichzeitig alle wichtigen Informationen zu bewahren.
Der herkömmliche Ansatz zur Untersuchung von Risiken konzentriert sich oft auf bestimmte Bereiche, um die Komplexität zu verringern. Dies kann jedoch zu voreingenommenen oder unvollständigen Ergebnissen führen. Das neue Modell umgeht dieses Problem durch Integration:
- Wechselwirkungen von Risiken in verschiedenen Bereichen
- Soziale und wirtschaftliche Folgen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen
- Einfluss auf individuelle soziale Lebenssituationen
- Verluste im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Aspekten
Das Modell bietet eine detailliertere Analyse von Risikofaktoren im Vergleich zu älteren Methoden. Diese umfassende Betrachtung kann dabei helfen, bessere politische Empfehlungen und Maßnahmen zu entwickeln. Es ist entscheidend, alle Risiken gemeinsam anzugehen, insbesondere jetzt, da menschliche Aktivitäten vermehrt globale Probleme verursachen.
Dieses Modell fördert die Zusammenarbeit von Personen aus unterschiedlichen Fachbereichen, was entscheidend zur Lösung komplexer Probleme beiträgt. Es vereint Forscher aus verschiedenen Disziplinen, um Wissen und Ideen auszutauschen. Durch die Zusammenarbeit verbessern sie nicht nur das wissenschaftliche Verständnis, sondern treffen auch fundiertere Entscheidungen für politische Maßnahmen und die Gesellschaft.
Das von Pereira Santos und seinem Team entwickelte Übersetzermodell stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Risikoforschung dar. Es vereint verschiedene Datenquellen und Perspektiven, um globale Probleme effizienter anzugehen. Dieser Fortschritt ist ein entscheidender Schritt zur Lösung der zahlreichen Herausforderungen, denen die Welt heute gegenübersteht.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.oneear.2024.09.006und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Alexandre Pereira Santos, Juan Miguel Rodriguez Lopez, Yechennan Peng, Jürgen Scheffran. Integrating broad and deep multiple-stressor research: A framework for translating across scales and disciplines. One Earth, 2024; 7 (10): 1713 DOI: 10.1016/j.oneear.2024.09.006Diesen Artikel teilen