Neue Studie: flexibler Wirkstoff revolutioniert die Reinigung seltener Erden
BerlinWissenschaftler des Oak Ridge National Laboratory haben gemeinsam mit der Vanderbilt University eine Verbindung entdeckt, die ihre Bindung an verschiedene Lanthaniden in Abhängigkeit von der Umgebung ändert. Diese Entdeckung könnte die Reinigung von Seltenerdmetallen erleichtern, was entscheidend für die Herstellung umweltfreundlicher Energietechnologien, medizinischer Geräte und die nationale Sicherheit ist.
Wissenschaftler haben eine neue Methode zur Isolierung von Metallen entdeckt, die kostengünstiger und schneller ist. Traditionelle Verfahren verwenden Chemikalien, sogenannte Liganden, um sich an bestimmte Metalle zu binden, doch diese Methoden sind teuer und erzeugen viel Abfall. Der neue Ligand, den Forscher am ORNL gefunden haben, kann seine Bindungsweise je nach Säuregehalt der Lösung und der Dauer der Wechselwirkung mit den Metallen ändern. Diese Flexibilität könnte den Reinigungsprozess erleichtern und weniger Abfall produzieren.
Wichtige Aspekte dieser Entdeckung:
- Dieser Ligand kann sich je nach Säurekonzentration unterschiedlich binden.
- Er kann schwere, leichte und mittelschwere Lanthanoide trennen, im Gegensatz zu aktuellen Liganden, die eine feste Präferenz haben.
- Er könnte die Anzahl der Trennstufen reduzieren, was den Prozess kostengünstiger und umweltfreundlicher macht.
Dieser Ligand ist von großer Bedeutung, nicht nur wegen seiner Wandelbarkeit. Er stellt auch unser bisheriges Wissen über ähnliche Verbindungen in Frage. Die Untersuchung seiner Variabilität eröffnet uns neue Forschungsfelder im Bereich der Lanthanid-bindenden Verbindungen.
Diese Entdeckung hat weitreichende Auswirkungen. Sie kann die Herstellung verschiedener wichtiger Technologien effizienter gestalten. Gereinigte Lanthanide sind unerlässlich für:
- Hocheffiziente elektronische Geräte wie Smartphones und Elektrofahrzeuge.
- Fortschrittliche biomedizinische Bildgebungstechniken.
- Industrielle chemische Prozesse, bei denen hohe Reinheit entscheidend ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umweltbelastung. Aktuelle Reinigungsmethoden erzeugen viel Abfall, der oft schädliche Chemikalien enthält. Der Einsatz eines flexiblen Liganden, der den Trennungsprozess vereinfacht, kann die Abfallmenge verringern. Dies unterstützt die Ziele nachhaltiger und verantwortungsbewusster industrieller Praktiken.
Zukünftige Forschungen zielen darauf ab, ähnliche Verbindungen mit verbesserter Leistung zu finden. Die Studie des ORNL, finanziert vom Office of Science des DOE, nutzte Einrichtungen am Argonne National Laboratory und am Brookhaven National Laboratory, um das Verhalten des Liganden zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits kleine strukturelle Änderungen in Verbindungen neue Funktionen hervorbringen können, was neue Ideen für die zukünftige Forschung und Entwicklung in der chemischen Trennung bietet.
Forscher sind der Meinung, dass diese neue Entwicklung zu besseren, günstigeren und umweltfreundlicheren Methoden zur Reinigung von Seltenen Erden führen wird, was den Fortschritt in verschiedenen High-Tech-Industrien vorantreiben wird.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1021/jacs.4c07332und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Subhamay Pramanik, Bo Li, Darren M. Driscoll, Katherine R. Johnson, Barbara R. Evans, Joshua T. Damron, Alexander S. Ivanov, De-en Jiang, Jeffrey Einkauf, Ilja Popovs, Santa Jansone-Popova. Tetradentate Ligand’s Chameleon-Like Behavior Offers Recognition of Specific Lanthanides. Journal of the American Chemical Society, 2024; DOI: 10.1021/jacs.4c07332Diesen Artikel teilen