Neuer Petrobras-Chef vereidigt, Märkte besorgt über mehr Staatskontrolle.

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Durch Johannes Müller
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Petrobras-Zentrale mit besorgniserregenden Aktienmarktgrafiken.

BerlinLulas neuer Chef von Petrobras hat seine Arbeit aufgenommen, während die Märkte über eine stärkere Kontrolle durch die Regierung in Brasilien besorgt sind. Diese Sorgen gehen auf die „Lava Jato“-Ermittlungen zurück, die vor zehn Jahren begannen. Diese Untersuchung deckte auf, dass Milliarden an Bestechungsgeldern aus Bauaufträgen von Petrobras flossen. Zudem wurde eine Verbindung zwischen Lulas Arbeiterpartei und Korruption festgestellt.

Wichtige Details:

  • Lula verbrachte fast 600 Tage im Gefängnis, bevor sein Urteil annulliert wurde.
  • Lula kritisierte den Einfluss der Untersuchung während der Vereidigungszeremonie.

Lula äußerte, dass die "Operation Lava Jato" darauf abzielte, Petrobras zu zerschlagen und zu verkaufen, anstatt ausschließlich gegen Korruption vorzugehen. Er war der Meinung, dass die korrupten Personen bestraft werden sollten, ohne den Ruf des Unternehmens zu schädigen.

Lula möchte, dass Petrobras Geld verdient, da Gewinne bei Investitionen und öffentlichen Ausgaben helfen. Anfang des Jahres entschied Petrobras, keine zusätzlichen Dividenden an die Aktionäre auszuzahlen, was zu einem Kursrückgang der Aktien führte. Lula unterstützte diese Entscheidung, obwohl Berichte sagten, dass der neue Chef, Prates, dagegen war.

Prates verließ das Unternehmen, was einen Kursrückgang der Aktien um 9 % zur Folge hatte, bevor sie sich wieder etwas erholten. Prates hatte sich zum Ziel gesetzt, den Wert für die Aktionäre zu steigern. Analysten vermuten, dass die neue Führungskraft, Chambriard, den politischen Aspekt des Unternehmens stärker in den Fokus rücken könnte. Dies könnte dazu führen, dass in Projekte investiert wird, die weder effizient noch rentabel sind, was bereits in der Vergangenheit ein Problem darstellte.

Chambriard unterstützt, ebenso wie Prates, die Öl- und Gasexploration am Äquatorialrand, einem sensiblen Gebiet in der Nähe der Mündung des Amazonas. Sie betont, dass Petrobras hier neue Ölquellen finden muss, da die aktuellen Reserven abnehmen. Auch Lula befürwortet diesen Ansatz.

Ibama, die Umweltbehörde, hat Petrobras die Genehmigung verweigert, einen Erkundungsbohrung in der Äquatorialen Zone durchzuführen. Sie begründeten dies mit unzureichenden Informationen über die vielfältige Tierwelt in diesem Gebiet. Eine Ausweitung der Ölproduktion steht im Widerspruch zu den Bemühungen, den Klimawandel zu bekämpfen, der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird. Lula möchte als Klimaschützer wahrgenommen werden, unterstützt jedoch auch die Steigerung der Ölförderung.

Diese Entwicklungen beunruhigen die Investoren. Sie machen sich Sorgen über schlechte Investitionen und politischen Einfluss. Petrobras befindet sich in einer schwierigen Lage, da das Unternehmen versucht, Gewinnziele zu erreichen und gleichzeitig politischen Anforderungen gerecht zu werden. Die Reaktion des Marktes spiegelt diese Bedenken wider.

Für Investoren und Interessengruppen ist es entscheidend, diese Tatsachen zu verstehen. Es wird wichtig sein, die Beziehung zwischen der Regierung und Petrobras zu beobachten. Veränderungen in der Unternehmensstrategie und im Management könnten sowohl die Finanzen von Petrobras als auch die Wirtschaft Brasiliens beeinflussen.

Der neue Geschäftsführer steht vor einer großen Herausforderung. Er muss sicherstellen, dass sowohl die Aktionäre als auch die Regierung zufrieden sind. Anleger sollten sich über alle neuen Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

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