Morddrohungen gegen Thüringer Gedenkstättenleiter nach AfD-Kritik
BerlinJens-Christian Wagner, der Leiter der NS-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen, hat Morddrohungen erhalten. Der Grund dafür ist ein Brief, den er vor der Landtagswahl an Wähler über 65 Jahren geschickt hat. In diesem Brief kritisierte er die AfD und warf der Partei vor, die Nazi-Verbrechen zu verharmlosen.
Die Drohungen umfassen unter anderem:
- Ein Foto von Wagner wurde auf eine Gedenkstele in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora geklebt.
- Eine E-Mail mit dem Hinweis, dass Wagner für sein Handeln bestraft werde, ähnlich wie der verstorbene SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hartung.
Die Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und der CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt haben die Drohungen verurteilt. Göring-Eckardt sprach von einem Verlust an Anstand in der Gesellschaft. Voigt betonte die Bedeutung der Erinnerung an den NS-Staat, besonders jetzt, wo Antisemitismus und Menschenhass wieder zunehmen.
Eine Strafanzeige wurde gestellt, da das Foto von Wagner aus einem der verschickten Briefe ausgeschnitten wurde. Die Situation illustriert die wachsende Bedrohung, der sich Gedenkstätten und ihre Leiter durch rechtsextreme Akteure ausgesetzt sehen.
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