Kenias Protestwelle: Steuerpolitik und Forderungen nach Rutos Rücktritt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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"Brennendes Parlamentsgebäude mit Protestschildern draußen"

BerlinKenianer sind aufgebracht und haben einen Teil des Parlaments in Brand gesetzt. Sie fordern den Rücktritt von Präsident Ruto. Seit Monaten steigen die Spannungen.

Die Regierung behauptet, sie brauche neue Steuern, um Schulden zu begleichen, das Haushaltsdefizit zu reduzieren und den Betrieb aufrechtzuerhalten. Viele Kenianer halten diese Steuern jedoch für ungerecht. Die Lebenshaltungskosten sind bereits hoch. Ein neues Finanzgesetz, das 2023 von Präsident Ruto unterzeichnet wurde, ist besonders unbeliebt.

Die wichtigsten Punkte:

  • Neue Gehaltssteuer für Wohnraum
  • Hohe Lebenshaltungskosten
  • Anstieg der Kraftstoff- und Maismehlpreise
  • Abschaffung wesentlicher Subventionen

Proteste gegen neues Gesetz: Jugendliche in Nairobi mobilisieren über soziale Medien

In Nairobi haben am 18. Juni Proteste begonnen, nachdem das neue Gesetz veröffentlicht wurde. Junge Kenianer organisieren diese Demonstrationen über soziale Medien. Sie sind meist friedlich, aber sehr laut.

Proteste breiten sich rasch auf weitere Teile Kenias aus. In Mombasa, einer wichtigen Stadt am Indischen Ozean, gab es große Demonstrationen. Selbst in Eldoret, das normalerweise Präsident Ruto unterstützt, kam es zu Protesten. Die politische Lage ist nun äußerst angespannt.

Die politische Opposition trug nicht zur Beruhigung der Lage bei. Sie verließen die Sitzung am Dienstag, als das Finanzgesetz verabschiedet wurde, und kritisierten offen den Präsidenten.

Präsident Ruto, der 2022 ins Amt gewählt wurde, hat alle Kenianer dazu aufgerufen, ihre Steuern zu zahlen. Er betont die Wichtigkeit davon. Viele Menschen nehmen ihn jedoch nicht ernst und spotten darüber, da sie der Meinung sind, dass er ihre alltäglichen Probleme nicht versteht.

Im Jahr 2023 stoppten Gerichte einige Steuerpläne von Präsident Ruto. Er drohte, die Gerichtsentscheidungen zu ignorieren. Die Anwaltskammer von Kenia kritisierte ihn und warf ihm vor, sich über das Gesetz zu stellen. Auch Pro-Demokratie-Aktivisten sind besorgt und sagen, Ruto zeigt autoritäre Züge. Sie vergleichen ihn mit dem ehemaligen Präsidenten Daniel arap Moi, der Kenia regierte, als es nur eine politische Partei gab.

Ruto hatte während seiner Wahlkampagne versprochen, die einfachen Bürger zu unterstützen, indem er ihnen mehr Geld in die Taschen steckt. Jetzt fühlen sich viele enttäuscht, weil die Abschaffung der Treibstoff- und Maismehlsubventionen ihnen geschadet hat.

Der Präsident ist inzwischen sehr wohlhabend. Er forderte die Kenianer auf, Geld zu sparen, doch seine Reise in die USA im Mai sorgte für Aufsehen. Statt den Präsidentenjet oder Kenias nationale Fluggesellschaft zu nutzen, mietete er ein teures Privatflugzeug. Ruto erklärte, dass Freunde für das Privatflugzeug bezahlt hätten, nannte jedoch nicht, wer diese Freunde sind.

Kenianer sind unzufrieden. Sie fühlen sich vom Präsidenten im Stich gelassen. Hohe Steuern und der Verlust wichtiger finanzieller Unterstützung verärgern sie. Im ganzen Land gibt es Proteste und die Stimmung ist äußerst angespannt.

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