Rücktritt von Intel-CEO Gelsinger enthüllt Herausforderungen in der Chipindustrie
BerlinIntel hat angekündigt, dass CEO Pat Gelsinger in den Ruhestand geht, was viele überrascht hat. Dies unterstreicht die Herausforderungen, vor denen Intel steht. Bis ein neuer CEO gefunden ist, werden David Zinsner, der CFO, und Michelle Johnston Holthaus, die CEO von Intel Products, die Leitung gemeinsam übernehmen. Dieser Führungswechsel zeigt Intels Bemühungen, seine Position in der Halbleiterbranche zurückzuerobern, in der das Unternehmen besonders im Bereich der KI-Chips hinter Nvidia zurückgefallen ist.
Unter der Führung von Gelsinger hat Intel bedeutende Projekte initiiert, um die Herstellung seiner Produkte zu verbessern. Wichtige Änderungen waren:
Investitionen in ein Chipwerk für 20 Milliarden Dollar in Ohio, Ausbau der Halbleiterproduktion in Europa, Bestrebungen, das Foundry-Geschäft auszubauen, um mit TSMC zu konkurrieren, sowie eine Sparstrategie, die bis 2025 Einsparungen von 10 Milliarden Dollar anstrebt und die Entlassung von 15 % der Belegschaft vorsieht.
Intel steht vor finanziellen Herausforderungen. Das Unternehmen verzeichnete im letzten Quartal einen Verlust von 16,6 Milliarden Dollar, und unter der Führung von Gelsinger sank der Aktienkurs um 60%. Die Einstellung der Dividendenzahlungen hat zudem bei Investoren Bedenken hinsichtlich der zukünftigen finanziellen Stabilität von Intel ausgelöst.
Gelsingers Arbeit zielt darauf ab, die Abhängigkeit von asiatischen Halbleiterherstellern zu verringern, was im Einklang mit dem amerikanischen Ziel steht, die nationale Sicherheit zu schützen. Auch wenn die Biden-Administration kürzlich weniger Unterstützung gezeigt hat, unterstreicht sie dennoch die Bedeutung, mehr Chips lokal in den USA zu produzieren. Intels Plan, die Chipproduktion im eigenen Land zu steigern, ist Teil einer weltweiten Bewegung, in der Länder mehr Kontrolle über ihre technologischen Ressourcen anstreben.
Intel steht vor zunehmend größeren Herausforderungen, da Nvidia ein starker Konkurrent ist. Kürzlich hat Nvidia Intel im Dow Jones Industrial Average abgelöst, was ihre wachsende Bedeutung unterstreicht. Vor allem Nvidias Fortschritte bei KI-Chips setzen Intel unter Druck, in diesem Bereich mitzuhalten.
Die vorübergehenden Führungskräfte stehen vor einer großen Aufgabe: Sie müssen das Unternehmen finanziell stabilisieren und den Plan von Gelsinger zur Expansion der Intel-Produktionsstätten fortsetzen. Das erfordert Kostensenkungen, während gleichzeitig neue Ideen entwickelt werden müssen, um im schnelllebigen Technologiebereich wettbewerbsfähig zu bleiben. Angesichts der steigenden globalen Nachfrage nach Chips hängt Intels zukünftiger Erfolg davon ab, diese Pläne effektiv umzusetzen und seine Position auf dem Halbleitermarkt zu stärken.
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