Wie ukrainische Drohnen das Blatt im Schwarzen Meer wendeten

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Ukrainische Drohnen im Einsatz über dem Schwarzen Meer

Ukrainische Marinedrohnen werden effektiv eingesetzt laut WSJ.

Die russische Korvette verließ die Bucht von Sewastopol, als eine Explosion ihren Rumpf beschädigte. Am 14. September berichteten russische Staatsmedien, dass das Schiff, das von Schleppern zurück in den Hafen gezogen wurde, einen ukrainischen Drohnenangriff abgewehrt habe. Ukrainische Beamte erklärten, die Explosion sei durch eine „experimentelle Waffe“ und Drohnen verursacht worden. Brigadiergeneral Iwan Lukaschewytsch vom ukrainischen Sicherheitsdienst bestätigte, dass ein unbemanntes Fahrzeug eine Mine platziert und dann in den Hafen zurückgekehrt sei.

Das ukrainische Programm für Marine-Drohnen hat zahlreiche russische Schiffe beschädigt. Sie haben mehrere Ziele erfolgreich getroffen.

  • Versenkung oder Beschädigung von etwa zwei Dutzend russischen Schiffen
  • Starke Beschädigung der Verbindung zwischen Russland und der Krim
  • Wiederaufnahme der Exporte aus Odessa
  • Störung der russischen Nachschublinien

Das Pentagon hat dies bemerkt und plant, dieselbe Technologie zu nutzen.

Entwicklung und Strategie

Da die Ukraine nicht über genügend Ressourcen für eine traditionelle Marine verfügte, setzten sie stattdessen auf Seedrohnen. Sie stellten Gruppen von 10 bis 20 Drohnen zusammen, die jeweils verschiedene Funktionen erfüllten, um die Fähigkeiten eines Kriegsschiffes zu imitieren. Brigadegeneral Lukashevych führte eine spezielle Einheit des SBU an, die darauf abzielte, das russische Militär zu schwächen.

Im April 2022 versenkte die Ukraine die Moskva mit Antischiffsraketen. Daraufhin entdeckten sie, dass sie Drohnen nicht nur zur Überwachung nutzen konnten. Mithilfe von Starlink testeten sie diese Drohnen. Am 17. September 2022 schickten sie zwölf Drohnen nach Sewastopol, aber das Signal wurde unterbrochen und der Versuch scheiterte. Elon Musk erklärte später, er habe sich entschieden, Starlink nicht zu aktivieren.

Am 29. Oktober 2022 schalteten sie auf einen neuen Internetanbieter um und setzten zwölf weitere Drohnen ein. Damit griffen sie drei russische Schiffe an und beschädigten Hafenanlagen. Die Ukrainer sorgten für Besorgnis und zeigten, dass sie jedes Schiff im nordwestlichen Schwarzen Meer erreichen konnten.

Neue Zielsetzungen und Innovationen

Präsident Selenskyj setzte ein neues Ziel: die Krim-Brücke. Um diese zu beschädigen, brauchte die Ukraine etwa 800 Kilogramm TNT. Sie bauten ein neues, größeres Boot namens SeaBaby. Am 16. Juli 2023 griffen fünf Seedrohnen die Brücke an. Das erste Boot traf die Straßenbrücke, das zweite die Eisenbahnbrücke. Der ukrainische Geheimdienst berichtete von schweren Schäden, die Russlands Logistik beeinträchtigten.

Die neue Seemine-Drohne der Ukraine hat im Schwarzen Meer Minen gelegt. Diese Minen wurden mit Schall- und elektromagnetischen Sensoren ausgestattet, um Schiffe zu erkennen. Am 14. September wurde dabei die Samum beschädigt, die nun repariert wird. Die ukrainischen Seedrohnen legten daraufhin etwa 15 weitere Minen aus. Russische Schiffe gerieten mehrmals in die Minen, was zu erheblichen Problemen für deren Operationen führte.

Eine weitere ukrainische Agentur, HUR, entwickelte die Magura-Marinendrohne für See-Einsätze. Im November sanken diese Drohnen zwei russische Landungsschiffe auf der Krim. HUR beschädigte außerdem weitere Schiffe auf See, darunter im März die Sergei Kotov.

Die Ukraine setzt Marine-Drohnen ein, um die Dynamik im Schwarzen Meer zu verändern. Dies zeigt, dass kleinere Länder sich gegen stärkere Seestreitkräfte behaupten können.

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