Hongkonger Gericht vor Entscheidung über Demokratie-Aktivisten nach geheimer Vorwahl

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Durch Klaus Schmidt
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Richters Hammer mit der Flagge von Hongkong im Hintergrund

BerlinHongkonger Angeklagte fordern mildere Strafen

Die erste Gruppe der Angeklagten im Prozess in Hongkong beantragt mildere Strafen. Zu dieser Gruppe gehören der Rechtsexperte Benny Tai und die Aktivisten Au Nok-hin, Andrew Chiu, Ben Chung und Gordon Ng. Die Anhörungen zur Reduzierung ihrer Strafen werden bis Anfang August fortgesetzt. Stewart Wong, der Anwalt von Tai, schlug eine zweijährige Haftstrafe für seinen Mandanten vor. Wong wird seine Argumente am Dienstag weiter darlegen.

Mehr Details zur Situation:

  • Benny Tai, ein ehemaliger Juraprofessor, gründete gemeinsam die Occupy-Bewegung 2014.
  • Vor dem Gerichtsgebäude standen zahlreiche Menschen Schlange, unter strenger Polizeibewachung.
  • Rentner William Wong zeigte sich fassungslos über die Verurteilung der Aktivisten.

Tai betrat ruhig den Gerichtssaal und begrüßte seine Unterstützer im Zuschauerbereich. Er trug einen schwarzen Blazer. Die Richter hatten zuvor erklärt, dass Tai politische Absichten verfolgt, um den städtischen Haushalt zu blockieren. Ihm wurde vorgeworfen, Hongkongs politisches System schädigen oder stürzen zu wollen.

Einige Angeklagte, darunter Tai, Au, Chiu und Chung, haben ihre Schuld eingestanden, was zu kürzeren Haftstrafen führen könnte. Je nach Tat und Grad ihrer Beteiligung können die Strafen von weniger als drei Jahren bis zu lebenslanger Haft reichen.

Der Prozess hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Die Vereinigten Staaten planen, neue Visabeschränkungen gegen chinesische und Hongkonger Beamte zu verhängen, die mit dem Sicherheitsgesetz in Verbindung stehen. Ein britischer Richter erklärte, das Urteil verdeutliche die Probleme im Justizsystem Hongkongs und trat kurz darauf aus dem höchsten Gericht der Stadt zurück.

Die Regierung von Hongkong betont, dass die Gerichte nicht durch politische Einflüsse geleitet werden. Sowohl die Regierungen des chinesischen Festlands als auch von Hongkong erklärten, dass das Sicherheitsgesetz von 2020 Ordnung wiederhergestellt habe. Dieses Gesetz wurde nach den ausgedehnten und einflussreichen Anti-Regierungsprotesten von 2019 eingeführt.

Viele Menschen versammelten sich trotz der Hitze vor dem Gerichtsgebäude. William Wong, ein Pensionär, war schon am Montag um 18 Uhr vor Ort. Er fragte sich, warum die Aktivisten ins Gefängnis mussten. Wong hatte an den Vorwahlen teilgenommen und wünschte sich wie die Aktivisten Demokratie.

Tai's Mitangeklagte – Au Nok-hin, Andrew Chiu, Ben Chung und Gordon Ng – wirkten alle zufrieden. Der Gerichtsprozess läuft noch und wird sowohl lokal als auch international aufmerksam verfolgt.

Der Fall betrifft 31 Aktivisten, die ihre Schuld eingestanden haben. Für sie könnten mildere Strafen in Aussicht stehen im Vergleich zu denen, die auf nicht schuldig plädieren. Das Gesetz sieht harte Strafen vor, einschließlich lebenslanger Haft, besonders bei schweren Verbrechen.

Mehrere ausländische Regierungen äußern Bedenken. Vor allem die USA und das Vereinigte Königreich sind besonders deutlich. Die Regierung von Hongkong betont ihre gerichtliche Unabhängigkeit.

Der aktuelle Prozess ist ein bedeutendes Ereignis in der Rechts- und Politikwelt Hongkongs. Das Sicherheitsgesetz bleibt weiterhin umstritten und wird von anderen Ländern genau beobachtet.

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