Klinikangriff bedroht Polio-Impfung in Gaza, während Konflikt eskaliert

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Durch Klaus Schmidt
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Beschädigtes Klinikgebäude mit verstreuten medizinischen Vorräten.

BerlinSpannungen sind entstanden aufgrund unterschiedlicher Berichte über einen angeblichen Angriff auf eine Klinik in Gaza während einer entscheidenden Kampagne zur Polio-Impfung. Laut palästinensischen Angaben soll das israelische Militär die für die Impfkampagne wichtige Sheikh-Radwan-Klinik angegriffen haben. Jedoch bestreitet ein Sprecher des israelischen Militärs dies und verweist auf erste Untersuchungen, die zeigen, dass zum betreffenden Zeitpunkt keine Angriffe stattgefunden haben.

Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF sind äußerst besorgt. Die Kampagne zur Polioimpfung stößt auf Schwierigkeiten aufgrund anhaltender militärischer Konflikte, des erschwerten Zugangs zu den Menschen und der ständigen Bewegung von Bevölkerungsgruppen. Gesundheitskampagnen in Konfliktgebieten umzusetzen, ist eine komplexe Herausforderung.

Unzureichende sichere Zugänge in allen Teilen Gazas erschweren die Lage, während die Vertreibung von Bevölkerungsgruppen die konsistente Gesundheitsversorgung behindert. Unterbrochene Impfkampagnen gegen Polio erhöhen das Risiko einer Ausbreitung, und widersprüchliche Berichte beeinträchtigen Vertrauen und Transparenz.

Zweite Phase der Polio-Impfkampagne in Nord-Gaza unter erschwerten Bedingungen

Die zweite Phase der Polio-Impfkampagne hat unter schwierigen Voraussetzungen begonnen. Diese Phase konzentriert sich auf Nord-Gaza, wo die Organisation schwierig und die Sicherheitslage angespannt ist. Im letzten Monat wurde die erste Dosis des Impfstoffs erfolgreich verabreicht. Doch strikte Beschränkungen und militärische Aktionen haben zu Verzögerungen geführt und es nahezu unmöglich gemacht, die abgelegenen nördlichen Städte zu erreichen, in denen etwa 15.000 Kinder unter zehn Jahren leben.

Erster Polio-Fall seit 25 Jahren in Gaza gemeldet

In Gaza wurde erstmals seit 25 Jahren ein Polio-Fall entdeckt. Ein zehn Monate alter Junge ist gelähmt und verdeutlicht den dringenden Bedarf an breiter Impfung. Die Gesundheitsbehörden streben an, 90 % der Kinder zu impfen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, was angesichts der aktuellen Lage eine Herausforderung darstellt.

Die Spannungen zwischen den Palästinensern und dem israelischen Militär erschweren die Wiederaufnahme der Impfkampagne. Eine klare Kommunikation und Zusammenarbeit aller Beteiligten sind unerlässlich. Zudem ist es wichtig, Waffenstillstände zu respektieren, damit die Gesundheitsmaßnahmen fortgesetzt werden können.

Dieses Ereignis verdeutlicht die Herausforderungen bei der Durchführung von Gesundheitsprogrammen in Konfliktgebieten. Die Gesundheitsversorgung während eines Krieges betrifft nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse, sondern gefährdet auch die langfristigen Gesundheitsziele in Regionen, die bereits anfällig für Krankheitsausbrüche und schwache Infrastruktur sind. Das Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass die Menschen Zugang zu Gesundheitsdiensten haben und dem System vertrauen, um eine Verschlimmerung der Gesundheitskrise zu vermeiden.

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