El Salvador nimmt 3.300 Jugendliche fest: Menschenrechte in Gefahr?

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Handschellen auf einem Tisch mit Gang-Graffiti im Hintergrund

BerlinEl Salvador hat im Rahmen der strengen Anti-Gang-Kampagne von Präsident Nayib Bukele 3.319 Minderjährige verhaftet und fast 600 von ihnen verurteilt. Diese Initiative, die 2022 begann, führte zu zahlreichen Festnahmen im ganzen Land. Menschenrechtsgruppen äußern jedoch Bedenken, dass viele dieser Verhaftungen ungerecht sind und oft auf Aussehen oder Wohnort statt auf handfeste Beweise basieren.

Wichtige Fakten zur Razzia:

  • Die Regierung hat 81.110 mutmaßliche Gangmitglieder verhaftet.
  • 7.000 Verdächtige wurden mangels Beweisen freigelassen.
  • 261 Menschen sind während der Razzia im Gefängnis gestorben.
  • 88 dieser Todesfälle könnten durch kriminelle Handlungen verursacht worden sein.

Die Regierung Bukeles steht wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik, die in ihrem harten Vorgehen gegen die Kriminalität begangen wurden. Dennoch haben diese rigorosen Maßnahmen die Mordrate im Land erheblich gesenkt. Einst zählte El Salvador zu den gefährlichsten Ländern, doch nun weist es die niedrigste Mordrate der Region auf. Dieser Rückgang an Gewaltverbrechen hat Bukele sehr beliebt gemacht, was ihm trotz eines verfassungsmäßigen Verbots eine Wiederwahl im Februar bescherte.

Die Menschenrechtsorganisation Cristosal berichtete über Todesfälle in den Gefängnissen. Seit Beginn der Kampagne seien mindestens 261 Häftlinge gestorben. Davon könnten laut Cristosal 88 Todesfälle auf kriminelle Aktivitäten zurückzuführen sein, genaue Details wurden jedoch nicht genannt.

Die Regierung Bukeles hat Videos veröffentlicht, die Gefangene in Unterwäsche zeigen, wie sie von Wachen gezwungen werden, Treppen hinunterzugehen. Diese Aufnahmen wurden als erniedrigend kritisiert und könnten gegen Menschenrechte verstoßen.

Bukeles rigorose Haltung gegenüber Kriminalität stößt auf breite Zustimmung in der Bevölkerung, da viele Menschen sich bei sinkenden Kriminalitätsraten sicherer fühlen. Kritiker hingegen bemängeln die unzulässigen Methoden. Sie verweisen auf wilkürliche Verhaftungen und Todesfälle in Gewahrsam als Hinweise darauf, dass das Justizsystem ungerecht und intransparent ist.

Der 2022 ausgerufene Ausnahmezustand gilt weiterhin. Dieser ermöglicht es der Regierung, Personen ohne Haftbefehl festzunehmen. Obwohl dadurch zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wurden, wirft dies auch Fragen zu den bürgerlichen Rechten und Gesetzen in El Salvador auf.

Die Methode Bukeles wirft eine beunruhigende Frage auf: Ist es vertretbar, grundlegende Menschenrechte einzuschränken und staatliche Gewalt einzusetzen, um Kriminalität zu bekämpfen? Auch wenn die Gewalt zurückgeht, sind die Kosten für Menschenrechte und die Gerechtigkeit im Justizsystem sehr hoch.

El Salvadors hartes Vorgehen gegen Banden sorgt für viel Gesprächsstoff und wirft die Frage auf, ob damit die Sicherheit des Landes verbessert oder Menschenrechte verletzt werden. Die Meinungen darüber, ob dies richtig oder falsch ist, gehen auseinander. Präsident Bukeles Regierung scheint an diesem strikten Kurs festhalten zu wollen. Sowohl globale Organisationen als auch lokale Menschenrechtsgruppen müssen genau beobachten, wie sich diese Maßnahmen langfristig auf El Salvador auswirken.

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